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Neuer Eintracht-Präsident Beck mit «Adler im Herzen»

Für Mathias Beck ist die Wahl zum Präsidenten von Eintracht Frankfurt eine Herzensangelegenheit und kein Karriereschritt mit Kalkül. Auch Vorgänger Peter Fischer galt nie als 08/15-Vereinschef.
Mitgliederversammlung Eintracht Frankfurt
Mathias Beck, designierter Präsident von Eintracht Frankfurt und bisheriger Vize-Präsident, spricht bei der Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt in der Jahrhunderthalle vor seiner Wahl zu den Mitgliedern. © Arne Dedert/dpa

Der neue Präsident Mathias Beck ist nicht nur der zukünftige Lenker von Eintracht Frankfurt, sondern zugleich ein Super-Fan des Fußball-Bundesligisten. Die Variationen seiner Liebesbekundungen für den hessischen Club in seiner halbstündigen Bewerbungsrede auf der Mitgliederversammlung am Montagabend war zumindest rekordverdächtig.

Der Verein sei für ihn ein «Anker im Leben», die «größte Liebe, lebenslang und unzertrennlich» - und bedeute ihm alles: «Ich trage den Adler im Herzen.» Deshalb sei die Wahl mit 99,8 Prozent der 1887 stimmberechtigten Mitglieder für ihn der «größte Tag in meinem Leben», sagte der 52 Jahre alte Geschäftsmann. Glückselig, Nachfolger des nach 24-jähriger Amtszeit abgetretenen Peter Fischer geworden zu sein.

Um sich uneingeschränkt der Aufgabe zu widmen, den mit rund 139.000 Mitglieder großen Verein zu führen, wird er sich aus dem operativen Geschäft seiner Firma zurückziehen. «Eintracht Frankfurt wird kein Nebengeschäft sein», kündigte der Immobilienkaufmann an. «Ich habe nicht vor, jeden Stein umzudrehen. Ich stehe auch nicht für ein Weiter-so», erklärte er. «Tradition ist keine Garantie für eine gute Zukunft.» Die Entwicklung sei in den letzten Jahren großartig gewesen, «aber wir müssen nach vorn schauen».

Dies gilt in sportlicher Hinsicht besonders für die Fußballprofis, die als Bundesliga-Sechster zwar weiter Chancen auf einen Europacup-Platz haben, derzeit aber miserabel spielen und zuletzt beim 1. FC Köln 0:2 verloren. «Es gibt einige Hausaufgaben zu machen», mahnte der Vorstandsprecher Axel Hellmann auch mit Verweis auf teure Spielertransfers in der Winterpause. «Es ist eine der besten Mannschaften, die wir bei der Eintracht hatten. Transfergeschäfte schießen keine Tore. Was zählt, ist Leistung auf dem Platz.» Der anwesende Trainer Dino Toppmöller wird es gut gehört haben.

Der neue Vereinschef hat aber noch andere Vorstellungen und Visionen für seine Präsidentschaft. «Dieser Verein hat das Potenzial für 200 000 Mitglieder», sagte Beck. «Wir dürfen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die Eintracht soll auch in 100 Jahren noch das Herzstück Frankfurts und der ganzen Region sein.»

Wie der populäre und politisch engagierte Vorgänger Peter Fischer will auch er die gesellschaftliche Positionierung des Vereins für demokratische Werte und gegen Rechtsextremismus als zentrales Element beibehalten. «Wir werden keinen Zentimeter von unseren Werten abrücken», bekräftigte er. Dabei weiß er auch weiter den zum Ehrenpräsidenten gewählten Fischer an seiner Seite, der in der Jahrhunderthalle für seine Lebensleistung gefeiert und bejubelte wurde.

«Wir sind ein bunter Club, haben 112 Nationalitäten in unseren Verein. Wir leben es. Wer das nicht tut, den schmeißen wir am Ende raus», sagte der 67 Jahre alte Fischer, der vor Jahren AfD-Anhänger rigoros eine Mitgliedschaft verweigert hat. «Wir wünschen uns solche Menschen wie Dich, die glasklare Kante zeigen», sagte Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, der zu den Gästen in der prall gefüllten Jahrhunderthalle zählte.

Für Fischer ist die Eintracht seine Familie, «eine mit Anspruch, Haltung und Werten», sagte er. «Mein Nachfolger Mathias Beck hat in jeder Hinsicht die Voraussetzung, mindestens so ein guter Präsident wie ich bin zu werden.» Am Ende einer langen Zeit als auch mal über die Strenge schlagenden Präsidenten bat er um Nachsicht für so manchen Fehler: «Über mich gab es viele Schlagzeilen. Ich war sicher kein 08/15-Funktionär. Aber, und das ist mir wichtiger: Ich habe immer versucht, menschlich zu bleiben und ehrlich zu sein.»

© dpa ⁄ Andreas Schirmer, dpa
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