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Pisa-Schock bei Schülern: Ministerium: «Keine Überraschung»

Erneut bekommt das deutsche Bildungssystem ein schlechtes Zeugnis. Hessens Bildungsministerium hat mehrere Erklärungen. Corona, Krieg und Flucht spielen dabei eine Rolle. Verbände und Politiker machen Vorschläge für einen besseren Schulunterricht.
Vorstellung Pisa-Studie 2022
Vorstellung Pisa-Studie 2022. © Christophe Gateau/dpa

Das historisch schlechte Abschneiden der deutschen Schüler in der internationalen Leistungsstudie Pisa 2022 ist aus Sicht des hessischen Kultusministeriums «keine Überraschung». Auch andere zugleich erhobene Bildungsstudien seien zu ähnlich ernüchternden Ergebnissen gekommen, teilte die Landesbehörde in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. Die Pisa-Daten seien unmittelbar nach den langen Corona-Schulschließungen erfasst worden, «die in Deutschland viel einschneidender waren als in anderen Ländern».

Hinzu kommt laut dem Kultusministerium eine besonders in der Bundesrepublik «durch die Zuwanderung immer heterogener werdende Schülerschaft – sehr oft aus bildungsfernen Familien». In Hessen kämen beispielsweise derzeit jeden Monat aufgrund von Flucht und Zuwanderung 1000 zusätzliche Kinder und Jugendliche in die Schulen. Das sei eine enorme Belastung und Herausforderung, die trotz der tollen Arbeit der Lehrkräfte nicht immer mit Fördermaßnahmen vollständig aufgefangen und ausgeglichen werden könne.

Deutschlands Schülerinnen und Schüler hatten diesmal bei Pisa so schlecht abgeschnitten wie noch nie zuvor - sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften. Auch international sank die durchschnittliche Leistung drastisch, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Berlin mitteilte. Pisa steht für «Programme for International Student Assessment» und ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Es werden die Kompetenzen von 15-Jährigen beim Lesen, in Mathe und in Naturwissenschaften erfasst.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hessen bezeichnete die Pisa-Ergebnisse als «bildungspolitischen Skandal». Weiter monierte sie: «Mit Corona rausreden hilft nicht – die schulischen Leistungen werden durch den Lehr- und Fachkräftemangel eingeschränkt.» Mehr Lehrer seien nötig. Besonders Schüler aus benachteiligten Haushalten brauchten deutlich mehr Förderung.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) forderte eine Bildungsoffensive in Schulen und Kitas, um den Standort Hessen wettbewerbsfähig zu halten. In Hessens neuer Wahlperiode, die im Januar 2024 beginnt, müsse ein klarer Fokus auf Bildung als staatliche Kernaufgabe gelegt werden.

Die FDP-Opposition im Landtag forderte die künftige wohl schwarz-rote Landesregierung auf, «Hessens Schulen ein Update zu verpassen». Das beginne damit, den Lehrerberuf attraktiver zu machen und ende mit modernisierten Lerninhalten.

Die oppositionelle AfD-Landtagsfraktion kritisierte, nach dem ursprünglichen Pisa-Schock vor etwa zwei Jahrzehnten sei weiter auf Rezepte aus der «sozialistischen Mottenkiste» zurückgegriffen worden: «Einheitsschule, Inklusion mit der Brechstange, fragwürdige pädagogischen Experimente wie "Schreiben nach Gehör" oder der vielfache Verzicht auf Frontalunterricht und Notengebung haben uns in eine schlechtere Ausgangsposition als 2000 zurückgeworfen.»

© dpa
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