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Schriftliche Abiprüfungen in Hessen gestartet

Für rund 23.000 Schüler beginnen die wichtigsten Prüfungen der Schullaufbahn, begleitet von politischem Streit. Familien wollen ihre Prüflinge kreativ motivieren. Was sagt das Kultusministerium dazu?
Abiplakate
Von Freunden und Eltern gestaltete „Abiplakate“ hängen am Zaun eines Gymnasiums in Frankfurt. In Hessen starten die schriftlichen Abiturprüfungen. © Boris Roessler/dpa

Wichtige Wegmarke im Leben: In Hessen hat am Mittwoch das schriftliche Abitur für rund 23.000 Schülerinnen und Schüler begonnen. Dem Kultusministerium in Wiesbaden waren nach eigenen Angaben vorerst keine größeren Zwischenfälle bekannt. Die Prüfungen nach landesweit einheitlichen Standards begannen in rund 280 Schulen in den Fächern Kunst, Musik, Politik und Wirtschaft, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften, Erdkunde, Religion, Informatik und Sport. Abschlusstag ist der 8. Mai mit Prüfungen in Chemie. Viele kreative und bunte Abiplakate von Familien und Freunden an Zäunen vor den Schulen sollen die Abiturienten anspornen.

Anders als im vergangenen Jahr gelten diesmal Genderzeichen innerhalb von Wörtern wie Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen als Fehler. Das sorgt für politischen Streit. Auf Antrag der Grünen-Opposition tagte dazu am Dienstag der kultuspolitische Ausschuss. Die Fraktion spricht von einem Kulturkampf auf dem Rücken der Schüler. Die Regierung weist das zurück und erinnert an zulässige Gendermöglichkeiten wie «Schülerinnen und Schüler».

Am Mittwoch wollte zudem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen eine anonymisierte Umfrage unter Lehrerinnen und Lehrer starten, um deren Arbeitsaufwand bei der Korrektur der Abiaufgaben parallel zum laufenden Unterricht zu erfassen und zu dokumentieren. Die GEW sprach von «Spitzenbelastungen weit über das Erträgliche hinaus» und forderte vom Kultusministerium die Einführung «verbindlicher Korrekturtage».

Bald auch Prüfungen an Haupt- und Realschulen

Die schriftlichen Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen sind in Hessen vom 13. bis 17. Mai terminiert. An den Hauptschulen werden dafür rund 13.000 Schülerinnen und Schüler erwartet - und an den Realschulen circa 19.000 Prüflinge.

«Lotti Karotti, zieh die letzte Rübe!» und «Mach's besser als Tom... Mia, schnapp dir dein Abi» So beispielsweise lauten gegenwärtig Sprüche auf bunten Stoff- und Kunststoffplanen an einer Frankfurter Schule. Am Gymnasium Eltville steht: «Abi 2024 - Chiara, du Löwin, beiß dich durch!» und «Laurenz, angel dir dein Abitur».

Das Kultusministerium teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «Das erste Abiplakat gab es wohl schon in den 1990er-Jahren. Seit den 2000er-Jahren breitet sich das langsam aus und seit circa 15 Jahren sind die Plakate sehr verbreitet.» Es sei schön, «dass die Familien und Freunde der hessischen Abiturientinnen und Abiturienten sehr kreativ bei der Gestaltung der Wünsche und Motivations-Plakate zum Abitur sind». Der Brauch der Abschlussplakate zeige sich seit einigen Jahren auch bei den schriftlichen Abschlussprüfungen der Haupt- und Realschulen.

Und wenn ein Abiturient kein Plakat bekommt?

Simon Jäger, Abiturient in Eltville, spricht ebenfalls von einer großen Vielfalt der Abiplakate: «Manche sind wohl auch sehr spezifisch mit persönlichen Anspielungen, die die Allgemeinheit gar nicht versteht.» Er finde diesen Brauch «ganz nett. Das gibt uns Motivation.» Die Frage sei nur, wie sich jemand fühle, «der vielleicht kein Plakat bekommt».

Manche Schulen wie das Gymnasium Eltville lassen eigens Bauzäune für das Befestigen der Abiplakate aufstellen. Hier hat der Ansturm von Eltern und Freunden schon Tage vor dem Beginn des Abiturs begonnen, um einen guten Platz zu ergattern.

Längst wollen auch Druckereien und Agenturen an dem Brauch verdienen und bieten entsprechende professionelle Dienstleistungen an, teilweise sogar mit inspirierenden Fotoverweisen auf frühere Plakate. Ein Printservice in Bayern beispielsweise schreibt auf seiner Website: «Das Abibanner ist mehr als nur ein Stück Stoff oder Papier. Es ist ein Symbol des Erfolgs, der Zusammengehörigkeit und der Freude. Es verewigt die Erinnerungen an die Schulzeit und ist ein wichtiger Bestandteil jeder Abiturfeier.»

© dpa ⁄ Jens Albes
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