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Sorgen um Galeria-Standorte und Suche nach neuen Konzepten

Die Innenstädte stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Frage nach der Zukunft von Häusern des Warenhauskonzerns Galeria Kaufhof Karstadt zeigt das wie ein Brennglas.
Ehemalige Galeria Kaufhof-Filiale in Hanau
Der Schriftzug „Galeria Kaufhof“ prangt an der Fassade der ehemaligen Galeria Kaufhof-Filiale in der Hanauer Innenstadt. © Arne Dedert/dpa

Nach der neuerlichen Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Galeria Karstadt Kaufhof stellt sich einmal mehr die Frage nach der Zukunft von Warenhäusern in den Innenstädten. In vielen hessischen Kommunen geht das Zittern weiter, ob es dort auch künftig noch einen Galeria-Standort geben wird. In Hanau sind die Verantwortlichen schon einige Schritte weiter: Dort stand vor über einem Jahr fest, dass die Lichter im Kaufhof am Marktplatz ausgehen werden. Die Stadt beschloss, das Areal zu kaufen und in Eigenregie weiterzuentwickeln. Vor gut zwei Wochen hat Hanau das inzwischen leer geräumte Gebäude in bester Citylage übernommen und sammelt Ideen, wie das denkmalgeschützte Haus mit neuem Leben erfüllt werden kann.  

«Wir sind froh, dass wir bereits vor einem Jahr Klarheit hatten - auch wenn es eine bittere Klarheit war», sagt der Hanauer Stadtentwickler Martin Bieberle. 25 Millionen Euro hat die Stadt für das Areal hingeblättert, für den Umbau und die Weiterentwicklung werden in den folgenden Jahren weitere 40 Millionen Euro investiert. In dem Gebäude soll es nach dem Umbau eine Mischnutzung geben mit Freizeit- und Bildungseinrichtungen und kleinen Läden.

Offenbach

Die Stadt Offenbach will das leer stehende Kaufhof-Gebäude in der Innenstadt zum Lern-, Kultur- und Begegnungszentrum umbauen. In der neuen «Station Mitte» sollen unter anderem eine erweiterte Stadtbibliothek sowie ein Café Platz finden. Dem Gebäude ist eine zentrale Rolle im Zukunftskonzept für die Innenstadt zugedacht, rund 35 Millionen Euro sind für den Erwerb und Umbaukosten angesetzt. Die Eröffnung ist für das Jahr 2026 geplant. 

Gießen

In Gießen sieht man die am Dienstag bekannt gewordene neuerliche Eröffnung des Insolvenzverfahrens als mögliche Chance. Sie gebe der Stadt Hoffnung, dass der dadurch erwartete Befreiungsschlag nun gelinge und mit einem neuen Investor am Erhalt des Warenhauses gearbeitet werden könne, teilte die Stadt mit. Der Warenhaus-Standort Gießen sei zukunfts- und überaus entwicklungsfähig, erklärte demnach Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD). Karstadt spiele für die Lebendigkeit und Attraktivität der Innenstadt eine herausragende Rolle, der Standort habe eine hohe Frequenz. 

«Wir sind guten Mutes, dass dies belegt und bekannt ist und Karstadt Gießen für neue Investoren deshalb auch äußerst attraktiv ist», sagte Becher. Um auf die Vorzüge des Standortes hinzuweisen, habe sich Becher bereits an die Insolvenzverwaltung gewandt und sei stets selbst im Gespräch mit Interessenten und möglichen Nutzern.

Kassel

In Kassel wurde die Galeria-Filiale erst 2021 umfassend modernisiert. «Galeria ist ein traditionsreicher Standort inmitten der Kasseler Innenstadt, der seit vielen Jahrzehnten eine wichtige Rolle mit hoher Strahlkraft einnimmt», erklärte Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne). Mit der zuletzt vorgenommenen Neukonzeptionierung und dem städtischen Service Point seien der Konzern und die Stadt gemeinsam innovative Wege gegangen. Galeria habe hohe Summen in Kassel investiert. «Von daher sollte der Erhalt des Standorts Kassel auch für die Galeria-Gruppe höchste Priorität haben.»

Wiesbaden

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden gibt es noch keinen neuen Stand bei der Prüfung, die bereits geschlossene Galeria-Immobilie in der Kirchgasse zu kaufen, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte. Zu den Vorschlägen eines Architekturbüros, die von neuen Geschäften im Erdgeschoss über Arztpraxen und Jugendräumen bis hin zu Wohnungen in den oberen Etagen reichen, sagte er: «Ähnliche Nutzungskonzepte spielen auch in unseren Überlegungen eine Rolle und liegen ein Stück weit auch auf der Hand, wenn man die Lage des Objekts und dessen Größe betrachtet.» Entscheidend werde am Ende bei jedem Vorhaben sein, ob es finanzierbar sei. 

Mit Blick auf das zweite - weiterhin geöffnete - Galeria-Kaufhaus in Wiesbaden erklärte der Stadtsprecher: «Nach eigener Aussage der Karstadt-Filialleitung ist der Standort am Mauritiusplatz wirtschaftlich gesund, es werden dort schwarze Zahlen geschrieben.» 

Frankfurt

In Frankfurt ist die Zukunft des ehemaligen Karstadt-Gebäudes auf der Einkaufsmeile Zeil weiter offen. Nach Auskunft der Stadt strebt die Sahle Wohnen GmbH & Co.KG. als Eigentümerin des Großteils der Liegenschaft eine Neubebauung des Grundstücks an. Die Planung werde derzeit mit der Stadtverwaltung abgestimmt, teilte eine Sprecherin mit. Es sei weiterhin Einzelhandel an der Zeil vorgesehen. 

Darmstadt

In der Darmstädter Innenstadt gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung aktuell «keine größeren Leerstände» - bis auf die Kaufhof-Immobilie am Weißen Turm. Mit dem Eigentümer des Gebäudes stehe die Stadt in konkreten Verhandlungen mit dem Ziel, die Erdgeschossfläche anzumieten und mit einer «attraktiven Zwischennutzung» zu überbrücken. «Für eine Neuentwicklung des Gebäudes gibt es bereits verschiedene konkrete und vielversprechende Ansätze», erklärte ein Sprecher. 

Pläne zur Schließung der noch bestehenden Galeria-Filiale am Luisencenter seien nicht bekannt. «Die Innenstadt von morgen wird weiterhin ein wichtiger Handelsstandort sein, wird aber darüber hinaus viel mehr bieten müssen», sagte der Sprecher weiter. Darmstadt werde diesen Prozess vorausschauend mitgestalten.

© dpa
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