Wegen der Schäden am Kieswerk am Langener Waldsee ermittelt weiter der Staatsschutz. Aktuell gehe man mehreren Hinweisen nach, teilte das Polizeipräsidium Südosthessen am Donnerstag mit. Maskierte hatte am Samstagnachmittag Förderbänder zerschnitten und Motoren beschädigt. An der Förderanlage entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von rund 50.000 Euro.
Auf einer Internet-Plattform bekannte sich indes eine anonyme Gruppe unter dem Begriff «Disrupt Sehring» zu der Aktion. Dort teilte sie auch Bilder und ein Video von der Tat. In dem Beitrag schreiben die Verfasser von mehreren Klimaaktivisten, die «sich der anhaltenden Klimazerstörung des Betreibers Sehring aktiv entgegenstellen». Ob die Gruppe tatsächlich hinter der Tat steckt, konnte die Polizei bislang nicht bestätigen.
Die Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VhU) ging in einer Pressemitteilung von einem «politisch motivierten Anschlag» auf das Unternehmen Sehring aus. Die Gruppe habe die Produktion sabotieren wollen, erklärte VhU-Geschäftsführer Dirk Pollert.
Die Erweiterung der Kiesgrube am Langener Waldsee hatte immer wieder für Konflikte und Kritik von Umweltschützern gesorgt. Über neun Jahre lang hatte der Umweltschutzverband BUND versucht, rechtlich gegen den 2013 beschlossenen Kiesabbau vorzugehen, um den Wald zu erhalten. Im Jahr 2022 hatte das Bundesverwaltungsgericht die Klage endgültig abgewiesen.