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2500 Schweriner demonstrieren für Weltoffenheit und Toleranz

Seit Tagen gehen Tausende in deutschen Städten auf die Straßen, um für Demokratie und Toleranz und gegen Ausgrenzung und Rechtsextremismus zu demonstrieren. Es werden immer mehr. Auch in Schwerin.
Demonstration gegen Rechtsextremismus - Schwerin
Mehr als 2500 Menschen haben am Dienstagabend in Schwerin demonstriert. © Jens Büttner/dpa

In Schwerin haben am Dienstagabend erneut viele Menschen gegen das Erstarken der AfD, gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie demonstriert. Dazu aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Vereinigungen. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer zu Beginn der Kundgebung auf etwa 2500. Auf Plakaten wandten sie sich gegen Rassismus und rechte Hetze. Eine Woche zuvor waren in der Landeshauptstadt bereits 1600 Menschen für Toleranz und Weltoffenheit auf die Straße gegangen.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bezeichnete in einer kurzen Ansprache den großen Zuspruch bei den Demonstrationen als ermutigendes Zeichen. «Wir setzen uns ein für eine freie, eine offene und vielfältige Gesellschaft! Wir treten rechtsextremen Bewegungen und Parteien, wir treten faschistischen Ideologien und völkischem Gedankengut entschieden entgegen! Wir sagen: Nein zu Rassismus und Antisemitismus!», betonte die Kirchenvertreterin unter dem Beifall der Kundgebungsteilnehmer auf dem Schweriner Markt.

Auslöser der Demonstrationen mit bundesweit Hunderttausenden Teilnehmern waren Veröffentlichungen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikal rechter Kreise in Potsdam. Den Recherchen zufolge war es dabei unter anderem darum gegangen, Menschen ausländischer Herkunft in großer Zahl aus Deutschland auszuweisen. An dem Treffen im November hatten auch einzelne AfD-Funktionäre sowie Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte, dass er bei dem Treffen über «Remigration» gesprochen habe.

Wer von «Remigration» fasele und Vertreibungsfantasien salonfähig machen wolle, bekomme ein entschiedenes «Nein, nie wieder!» zu hören, betonte Kühnbaum-Schmidt. Dafür stehe die Mehrheit der Menschen in Schwerin, in Mecklenburg-Vorpommern und in Deutschland. Sie rief dazu auf, diese Haltung immer wieder deutlich zu machen, «in unserem Alltag, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, im Sportverein, in der Familie, an den Wahlurnen, im gesellschaftlichen Engagement und Ehrenamt - überall, wo es nötig ist!», sagte die Landesbischöfin.

«Wir lassen nicht zu, dass das, was Menschen vor 35 Jahren erkämpft haben, heute von rechtsextremen und populistischen Bewegungen und Personen in Frage gestellt und mit Worten und Taten verächtlich gemacht wird», betonte Kühnbaum-Schmidt. Wie sie erinnerte auch der Schweriner Theaterintendant Hans-Georg Wegner an die Massendemonstrationen in der DDR im Herbst 1989. «Wir haben demonstriert für ein offenes Land ohne Mauer. Und wir haben uns die Demokratie erkämpft», sagte Wegner. Niemand, der damals alles riskiert habe, um in einem demokratischen Rechtsstaat leben zu können, werde es je akzeptieren, wieder in einer Diktatur zu landen. «Wir lassen uns diese Freiheit nicht mehr nehmen», rief Wegner unter dem Applaus der Kundgebungsteilnehmer.

Am Montagabend hatten in Greifswald laut Polizei etwa 1500 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Für Donnerstag rief das Bündnis Rostock nazifrei/Bunt statt braun zu einer Kundgebung in der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns auf.

© dpa
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