Sabine Enseleit von der FDP warf der Landesregierung ebenfalls eine verfehlte Wirtschaftspolitik vor. «Statt Unternehmen zu gewinnen, werden sie von Rot-Rot durch neue Bürokratiemonster wie das Tariftreuegesetz abgeschreckt. Es braucht Investitionen in die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Land: in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung», fordert die FDP-Landtagsabgeordnete. Mecklenburg-Vorpommern brauche nicht nur eine positive Wahrnehmung als attraktiver Lebensort, sondern auch als Wirtschaftsstandort mit Perspektive.
Wie die «Schweriner Volkszeitung» (Montag) unter Berufung auf den Gehaltscheck der Arbeitgeber-Vergleichsplattform Kununu berichtete, lag das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen von Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern 2023 bei etwa 39.600 Euro. Das waren den Angaben zufolge knapp 10.000 Euro oder 20 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. Institutionen wie die Bundesagentur für Arbeit oder das Statistische Bundesamt kommen bei ihren regelmäßigen Berechnungen zu ähnlichen Ergebnissen.
Als wesentliche Gründe für das Gehaltsgefälle gelten die geringe Industriedichte und die geringe Tarifbindung der oft kleinen Firmen im Nordosten. Das höchste Jahreseinkommen erzielten der Kununu-Erhebung zufolge Beschäftigte in Hessen mit durchschnittlich knapp 54.000 Euro. Für die Berechnungen wurden dem Blatt zufolge etwa 835.000 Gehaltsdaten von Vollzeitbeschäftigten ausgewertet.