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Greifswald feiert Jubiläum von Maler Friedrich

Vor 250 Jahren erblickt Caspar David Friedrich das Licht der Welt in Greifswald. Die Hansestadt feiert das Jubiläum des Malers ausgiebig. Den Auftakt macht eine Eröffnungsfeier mit Lobeshymnen.
Caspar-David-Friedrich-Jubiläum
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, besucht das Pommersche Landesmuseum. © Stefan Sauer/dpa

Ob Hamburg, Berlin, Dresden, New York oder Greifswald - die Werke von Caspar David Friedrich gehen in verschiedenen Ausstellungen um die Welt. 2024 wäre der Maler 250 Jahre alt geworden. Den runden Geburtstag nimmt seine Geburtsstadt Greifswald zum Anlass, um ein Caspar-David-Friedrich-Jahr zu feiern. Zum Start gab es am Wochenende eine Eröffnungsfeier im Dom St. Nikolai, der Taufkirche Friedrichs.

So intensiv wie Autor und Kunsthistoriker Florian Illies dürfte sich kaum jemand mit dem Leben von Friedrich auseinandergesetzt haben. In seinem Buch «Zauber der Stille» erzählt Illies von der Wiederentdeckung Caspar David Friedrichs - und hat damit großen Erfolg. Das Werk ist inzwischen in der zwölften Woche auf Platz eins der «Spiegel»-Bestsellerliste für Sachbücher.

«Friedrich ist unser Zeitgenosse, weil er uns in unserer Zeit so existenziell erreichen kann - auch wenn seine Bilder scheinbar 200, 250 Jahre alt sind», sagte Illies, der auf der Eröffnungsfeier im Greifswalder Dom die Festrede hielt. Friedrich habe in seiner Kunst die Natur als etwas Gefährdetes gemalt, obwohl das Zeitalter der Industrialisierung noch gar nicht begonnen hatte.

Am 5. September 1774 wurde Friedrich in Greifswald geboren. Doch ob «Kreidefelsen auf Rügen» oder «Der Mönch am Meer» - die Gemälde seien nicht in Vorpommern, sondern in einem verdunkelten Atelier in Dresden entstanden, sagte Illies. Die Stadt an der Elbe war viele Jahre Lebensmittelpunkt des Künstlers. «Es sind alles Bilder der Sehnsucht. Ja, so paradox es klingt - es scheint, als habe Friedrich den Abstand zu Greifswald gebraucht, den Abstand zum Meer und zur Küste, seiner Kindheit und Jugend, um sich überhaupt nach ihr sehnen zu können.»

Friedrich ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt Greifswald - aus Sicht von Illies der berühmteste Sohn der Stadt. Dem Maler kann seiner Meinung nach auch Fußball-Weltmeister Toni Kroos nicht das Wasser reichen. «Toni ist Kroos, Friedrich ist größer», sagte der 52-Jährige mit einem Schmunzeln. «Da habe ich ein Jahr dran gearbeitet», schob Illies über seinen Wortwitz hinterher.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zeigte sich nicht nur begeistert vom Wirken Friedrichs, sondern auch vom Auftakt des Jubiläumsjahrs der Stadt Greifswald. «Man kann Caspar David Friedrich nach 250 Jahren in seiner Geburtsstadt Greifswald genauso erleben wie in den großen Ausstellungen in Hamburg, Berlin oder Dresden», sagte die SPD-Politikerin. In den drei genannten Städten finden Jubiläumsausstellungen anlässlich des 250. Geburtstags statt.

Man könne Mecklenburg und vor allem Vorpommern in Caspar David Friedrich und seinen Werken wiedererkennen - und umgekehrt, so Schwesig. «Unser Land ist seinem wichtigsten Maler bis heute verbunden. Caspar David Friedrich gehört uns nicht allein. Aber er gehört zu uns.»

Einer der zentralen Ausstellungsorte für das Caspar-David-Friedrich-Jahr und für die öffentliche Darstellung des Künstlers in Mecklenburg-Vorpommern ist das Pommersche Landesmuseum in Greifswald. Es verfügt nach Angaben des Ministeriums für Kultur in MV unter anderem mit sechs Gemälden, mehr als 60 Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Briefen über eine umfangreiche Sammlung an Originalmaterialien des Künstlers. Im Rahmen des Festjahrs seien von April bis Januar kommenden Jahres drei Sonderausstellungen zu den Werken des großen Malers der Romantik in dem Museum geplant. Im August soll sogar das Gemälde «Kreidefelsen auf Rügen» für zwei Monate nach Greifswald kommen. Insgesamt plant die Universitätsstadt etwa 250 Veranstaltungen anlässlich des 250. Geburtstags, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.

Friedrich habe prägend an der Geburt der Romantik mitgewirkt, sagte die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Der Maler habe großen Anteil daran, dass Mecklenburg-Vorpommern einen prominenten Platz in der Kunstgeschichte einnehme. «Die Romantik hat unser visuelles Gedächtnis, unser Erleben von Kunst tief geprägt - und daran hat Caspar David Friedrich einen ganz großen Anteil, einen riesengroßen Anteil», sagte Roth auf der Eröffnungsfeier.

Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus hat sich der Maler einen Namen gemacht. Das Metropolitan Museum of Art in New York zeigt im kommenden Jahr die erste umfassende Ausstellung zu Friedrich in den USA. Vom 7. Februar bis 11. Mai 2025 werden dann Werke des gebürtigen Greifswalders in «Caspar David Friedrich: The Soul of Nature» zu sehen sein.

© dpa
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