Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Höhere Bürgermeisterbezüge in Warteschleife

Schon im Sommer vorigen Jahres kündigte die Landesregierung auch mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen höhere Bezüge für Bürgermeister an. Doch die Spitzen der Kommunen warten noch darauf.
Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern
Andreas Wellmann, Vorstandsmitglied des Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern. © Jens Büttner/dpa

Kurz vor den Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern hat der Städte- und Gemeindetag die fortwährende Hängepartie bei der Aufbesserung der Bürgermeister-Vergütung im Land kritisiert. Bereits im Sommer vorigen Jahres habe Innenminister Christian Pegel (SPD) angekündigt, die Besoldungen und auch die Aufwandsentschädigungen für die leitenden Kommunalpolitiker zu erhöhen. Umgesetzt sei das Versprechen aber noch immer nicht. «Ankündigen und dann passiert nichts – das sind falsche Signale, wenn wir tatsächlich die Bürgermeisterämter attraktiver machen wollen», erklärte Verbandsgeschäftsführer Andreas Wellmann.

Ziel sei es gewesen, rechtzeitig zu den Kommunalwahlen am 9. Juni, bei denen auch die große Mehrzahl der etwa 700 zumeist ehrenamtlich tätigen Bürgermeister neu gewählt werde, für diese Sicherheit zu schaffen. Besonders unverständlich sei, dass die geplante moderate Anhebung bei den Entschädigungen für ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen nicht vollzogen werde. 

«Worauf will der Innenminister noch warten? Ständig werde ich von den Kollegen darauf angesprochen, ob die Erhöhung nun endlich beschlossen wurde. Dieses Verhalten stellt keine Wertschätzung für das kommunale Ehrenamt dar», beklagte Jens Tiemer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher Bürgermeister beim Städte- und Gemeindetag und Bürgermeister der Gemeinde Ganzlin (Landkreis Ludwigslust-Parchim). 

Verbandsreferent Klaus-Michael Glaser konstatierte nach einer mehrtägigen Klausur mit ehrenamtlichen Bürgermeistern Ende März auf Rügen, dass es immer schwieriger werde, jüngere Leute für die Übernahme einer solchen Aufgabe zu gewinnen. «Viele altgediente Amtsinhaber treten nur deshalb noch einmal an, weil sich kein Jüngerer fand», sagte er. Neben Berichten über politische Anfeindungen scheuten viele auch wegen des oft hohen Arbeitsaufwandes bei überschaubarer Vergütung vor einer Kandidatur zurück.    

Mit der Reform der Vergütung haupt- und ehrenamtlicher Bürgermeister hatte sich die Landesregierung schon im August 2023 befasst. «Wenn wir dieses kommunale Wahlamt weiterhin für geeignete Bewerberinnen und Bewerber attraktiv gestalten wollen, ist eine angemessene Besoldung beziehungsweise Aufwandsentschädigung unverzichtbar», hatte Innenminister Pegel nach der Beratung im Kabinett verlauten lassen. Ende 2023 sollten die Änderungen umgesetzt sein.  

Dem Entwurf zufolge soll die Besoldung Hauptamtlicher an die in anderen norddeutschen Ländern üblichen Stufen angepasst werden. Das würde bedeuten, dass für Gemeinden unter 10 000 Einwohner die gleiche Vergütung erfolgt - diese entspricht der Besoldungsgruppe A16, die derzeit bei etwa 6000 Euro monatlich beginnt. Die Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche sollten um 20 Prozent aufgestockt werden. In den kleinsten Gemeinden mit bis zu 500 Einwohnern würde der Betrag auf 840 Euro monatlich steigen. Das obere Ende läge in Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern demnach bei 3600 Euro.

Redaktionshinweis: Im ersten Absatz, vierter Satz muss es im Zitat heißen: «Ankündigen und dann passiert nichts - (...)» (statt: Ankündigen und dann aussitzen - (...). Der Städte- und Gemeindetag Mecklenburg - Vorpommern hatte zuvor eine nicht aktuelle PM verschickt und um Austausch gebeten (29.3., 10.44 Uhr).

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Britney Spears
People news
Britney Spears: Rechtsstreit mit ihrem Vater ist beendet
Bayreuther Festspielhaus
Kultur
Bund will Reformen bei Festspielen in Bayreuth
Gottschalk und Mroß
People news
Thomas Gottschalk zieht nach Bayern
Cyberkriminalität
Internet news & surftipps
Firmenchef-Umfrage: Über 70 Prozent fürchten Cyberangriff
Eine Person hält ein Smartphone in der Hand
Das beste netz deutschlands
Smartphones: Warum Cloud-Speicher eine echte Option sind
Ladekabel
Internet news & surftipps
Bundesrat macht Weg für einheitliche Ladekabel frei
Torsten Lieberknecht
Fußball news
Darmstadt 98 zum vierten Mal aus der Bundesliga abgestiegen
Blick auf ein Mini-Panel an einem Haus
Wohnen
So kommen Mieter und Eigentümer zu einem Balkonkraftwerk