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IG Metall treibt Kampf um Verträge in Windindustrie voran

123 Streiktage hatte Deutschlands größte Gewerkschaft gebraucht, um beim Windanlagenbauer Vestas einen Tarifvertrag durchzusetzen. Für die IG Metall ein wichtiges Signal an die ganze Branche. Für 2024 sollen Tarifverträge bei weiteren Firmen folgen.
IG Metall
Das Logo der IG Metall auf einem Banner. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

In laufenden Konflikten um einen Tarifvertrag bei den Windkraftunternehmen Ørsted und Nordex droht die IG Metall mit einer härteren Gangart, sollte Anfang 2024 keine Einigung erzielt werden. «Wir sind nach zwei Warnstreiks jetzt bei Ørsted in der finalen Phase. Im Januar, Februar müssen wir wissen, kommen wir wirklich zum Tarifabschluss oder eskaliert das weiter», sagte der Bezirksleiter Küste der Gewerkschaft, Daniel Friedrich, der Deutschen Presse-Agentur. Auch beim Windanlagenbauer Nordex laufen Verhandlungen um den Einstieg in einen Tarifvertrag. Nach ebenfalls zwei Warnstreiks will die IG Metall Friedrich zufolge auch dort im Januar zu einer Lösung kommen.

Der Gewerkschafter kündigte zudem dem Windanlagenbauer Enercon eine Tarifauseinandersetzung an. Man werde das Ziel eines Tarifvertrags weiterverfolgen, denn man könne die Entgelt- und Arbeitsbedingungen nicht davon abhängig machen, «dass es jetzt einen Arbeitgeber gibt, der sagt, jetzt entscheide ich mal, was gut ist für alle», sagte der Bezirksleiter. «Da haben wir einen hohen Zulauf im Servicebereich und bereiten auch da die nächste Tarifbewegung vor.»

In einem Pilotkonflikt mit 123 Streiktagen hatte die IG Metall im Sommer bei der deutschen Tochter des dänischen Unternehmens Vestas einen Tarifvertrag abgeschlossen, der den Beschäftigten im Service und den Auszubildenden ein Entgeltsystem nach Tarif und für alle Beschäftigten Entgelterhöhungen, Inflationsausgleichsprämien sowie Altersteilzeit nach Tarif sichert. «Der Vestas-Abschluss hat Signalwirkung für die Tarifbewegungen in der Windenergie», sagte Friedrich. Der Abschluss habe für viel Rückenwind gesorgt und außerdem bewiesen, dass die Gewerkschaft auch in einer dezentralen Unternehmensstruktur arbeitskampffähig sei.

«Das Puzzle setzt sich langsam zusammen», sagte Friedrich. «Manchmal sehr laut und strittig, so wie bei Vestas, manchmal im Rahmen von ganz normalen Tarifstreitigkeiten, wie wir sie jetzt bei Ørsted oder bei Nordex erleben, wo man auch mal wieder zeigen muss, dass die Truppe wirklich auch hinter der Tarifforderung bei IG Metall steht.»

Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer wie Maschinenbauer dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber verbindlichen tariflichen Regeln bisher weitgehend verweigert, so dass die Entgelte laut IG Metall im Schnitt der Windbranche bei 20 Prozent unterhalb des Flächenniveaus lägen. «Unser Ziel war natürlich, mit den Firmen einen Flächentarifvertrag auf Niveau der Metall/Elektro-Tarifverträge zu finden», sagte Friedrich. «Wir haben dadurch, dass es ja manchmal sogar jahrzehntelang keine Tarifverträge oder Kollektivregelung gegeben hat, sehr unterschiedliche Niveaus.»

© dpa
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