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Mediziner und Apotheker protestieren vor Schweriner Landtag

Die ambulante Gesundheitsversorgung im Nordosten ist Medizinern und Apothekern zufolge akut gefährdet. Auf einer gemeinsamen Kundgebung präsentierten Verbandsvertreter eine lange Sorgenliste. Gesundheitsministerin Drese (SPD) bot Gespräche an.
Arzt
ILLUSTRATION - Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. © Rolf Vennenbernd/dpa

Ärzte, Psychotherapeuten und Apotheker sowie deren Mitarbeiter haben in Schwerin vor einem drohenden Kollaps der ambulanten Gesundheitsversorgung im Nordosten gewarnt. Unter dem Motto «fünf vor zwölf» versammelten sich laut Polizeiangaben am Mittwoch etwa 500 Menschen zu einem Protest vor dem Landtag. Zunehmende Bürokratie, stagnierende Honorare, Nachwuchssorgen und eine unzureichend umgesetzte Digitalisierung belasteten die Gesundheitsberufe, beklagten Verbandsvertreter in ihren Reden.

Die Politik müsse bessere Rahmenbedingungen schaffen, sagte Angelika von Schütz, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Mecklenburg-Vorpommern. «Wir müssen endlich mit einbezogen werden», forderte sie. Gerade bei der Digitalisierung würden die Praxen oft als Bremser dargestellt. Das stimme nicht, viele Systeme seien aber nicht ausgereift oder untereinander nicht kompatibel. Sie kritisierte außerdem, dass nicht an die Systeme angeschlossene Praxen durch Honorarabzug sanktioniert würden.

Beim Thema Fachkräftemangel warnten die Verbände vor Schließungen. So drohe etwa 40 Prozent der Zahnarztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden fünf Jahren das Aus, sagte Jens Palluch, stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Mecklenburg-Vorpommern. Auch bei den Apotheken sehe es düster aus, betonte der Landesverbandsvorsitzende Axel Pudimat. Wegen der schon seit Jahren eingefrorenen und zuletzt sogar gekürzten Honorare lohne es sich für junge Menschen kaum noch, Apotheken zu übernehmen. Der Apothekerverband hatte für Mittwoch außerdem zu Apothekenschließungen in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein aufgerufen.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) versicherte den Demonstranten Gesprächsbereitschaft. Sie sei gerne bereit, etwa bei Verhandlungen zwischen den Kammern und den Krankenkassen zu vermitteln. «Lassen Sie uns gemeinsam und nicht gegeneinander die Dinge bewegen», bat sie. Beim Bürokratieabbau stünden die Länder im Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium. Es solle in Kürze konkrete Vorschläge des Bundes dazu geben. Bereits im Januar hatte die rot-rote Landesregierung angekündigt, die Kommunen unter anderem bei der Ansiedlung von Ärzten im ländlichen Raum zu unterstützen.

© dpa
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