Im Prozess um den getöteten sechsjährigen Joel wird ermittelt, ob Tatverdacht gegen eine weitere Person neben dem Angeklagten besteht. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Neubrandenburg am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. Weitere Angaben machte die Sprecherin zunächst nicht.
Der wegen Totschlags angeklagte 15-Jährige hatte am Donnerstag ein Teilgeständnis abgelegt. Er soll im vergangenen September Joel in der Gemeinde Pragsdorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte geschlagen und erstochen haben. Der Angeklagte soll laut «Bild» bei seinem Teilgeständnis eine weitere Person beschuldigt haben, bei der es sich ihm zufolge um den Haupttäter handeln soll.
Der gewaltsame Tod des sechsjährigen Joel im vergangenen September hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Die Staatsanwaltschaft wirft dem zum Tatzeitpunkt 14-Jährigen vor, Joel mehrfach ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer mit einer Klingenlänge von circa 15 Zentimetern siebenmal auf ihn eingestochen zu haben. Der Junge starb, was der Angeklagte zumindest billigend in Kauf genommen habe, so die Staatsanwaltschaft. Der Teenager hatte sich früheren Angaben zufolge in Widersprüche verstrickt, zudem wurde demnach seine DNA-Spur am Tatmesser gefunden. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.