Mit frischen Kräften möchte Hansa Rostock den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga erreichen. Trainer Alois Schwartz und Assistent Dimitrios Moutas wurden von ihren Aufgaben entbunden - vorerst übernimmt Nachwuchs-Sportchef Uwe Speidel die Verantwortung für die Profis. Das teilten die Hanseaten am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit. «Wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir mit einem neuen Trainerteam in die Rückrunde gehen wollen», sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Robert Marien.
Die kriselnden Rostocker wollen die Winterpause mit einem neuen Trainer nutzen, um in der Vorbereitung die richtigen Impulse für die Rückrunde zu setzen. «Dem ganzen Prozess steht natürlich eine fortlaufende sportliche Analyse zugrunde, die wir natürlich über die ganze Saison über tätigen», sagte Marien.
In den ersten vier Saisonspielen hatte Rostock noch neun Punkte geholt und war bis auf den zweiten Tabellenplatz geklettert. Dann folgte der Absturz - nach 16 Spieltagen stehen die Hanseaten auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. «Eine Tabelle ist auch immer ein Zeugnis», sagte Marien. «Auf dem Zeugnis sind wir, das muss man so festhalten, im Moment versetzungsgefährdet. Daran müssen wir arbeiten.» Rostock hatte zuletzt 0:2 gegen den FC Schalke 04 verloren. In den vergangenen drei Partien holten die Mecklenburger nur einen Punkt.
Anfangs sah das Bild an der Ostsee noch ganz anders aus: Schwartz war Ende März 2023 als dritter Trainer der Saison 2022/23 zum akut abstiegsbedrohten FC Hansa gekommen. Er stabilisierte die Rostocker und führte die Hanseaten mit 41 Punkten auf einen sicheren 13. Tabellenplatz. Nach einem kurzen Höhenflug blieben die Erfolge in der aktuellen Spielzeit allerdings zuletzt aus.
Nun soll Nachwuchs-Sportchef Uwe Speidel zunächst die Verantwortung für die Profis übernehmen. Der 52-Jährige ist seit dem 1. Januar 2021 bei den Hanseaten beschäftigt. Zuvor war Speidel Co-Trainer unter Andries Jonker beim VfL Wolfsburg. An seinem ersten Tag als Rostocker Interimstrainer wollte Speidel «den Jungs heute erst mal die Zeit geben, die Situation anzunehmen».
Am Freitag (18.30 Uhr/Sky) müssen die Hanseaten beim SC Paderborn antreten. «Wir werden uns keinesfalls dort verstecken», sagte Speidel. «Ich glaube, dass die Jungs selbstbewusst genug sind, um ihre Chance zu nutzen, insofern es für den ein oder anderen eine neue Chance gibt.»
Vor der Partie beim Tabellenneunten hat Speidel nur zwei Einheiten, um seine Mannschaft vorzubereiten. «Wir werden jetzt nicht den Fußball neu erfinden in den zwei Tagen. Wir werden auch keine Experimente machen», sagte der Interimscoach. «Es geht jetzt darum, den Jungs das Selbstbewusstsein und das Vertrauen zu geben, um da auch mit der richtigen Einstellung auftreten zu können.» Wer danach auf ihn folgt, ist noch unklar.