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Studie zum Altern mit Hightech-Teppich und Raumfahrtmedizin

Wie können ältere Menschen etwa Stürze und Krankenhausaufenthalte vermeiden? Das will eine breit angelegte Studie in MV erforschen - in einem eigenen Untersuchungszentrum samt Hightech-Teppich.
Untersuchungszentrum MV-Fit
Logo der MV-FIT Studie am Untersuchungszentrum im Kreiskrankenhaus Wolgast. © Stefan Sauer/dpa

Mit Methoden teils aus der Raumfahrtmedizin und etwa einem Hightech-Teppich mit Zehntausenden Sensoren soll ein neues Untersuchungszentrum in Vorpommern Faktoren für ein gesundes Altern in den Blick nehmen. Am Mittwoch wurde das Zentrum im Kreiskrankenhaus Wolgast offiziell eröffnet. Im Rahmen der breit angelegten Studie MV-Fit (Mecklenburg-Vorpommern Frailty Interventional Trial) sollen hier Menschen ab 65 Jahren untersucht werden.

Ein Fokus soll der Zusammenhang zwischen Nierenerkrankung und Gebrechlichkeit sein, also das Auftreten teils krankheitsbedingter Einschränkungen, die ältere Menschen weniger belastbar und anfälliger für Erkrankungen, Behinderungen oder Stürze machen. Ein Teppich mit 30 000 Sensoren soll etwa den Gang analysieren, um das Sturzrisiko einzuschätzen.

Chronische Nierenerkrankungen sind laut Studienverantwortlichen ein entscheidender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Sterblichkeit bei älteren Menschen. MV habe laut einer Studie die höchste Verbreitung eingeschränkter Nierenfunktionen in Deutschland und Europa.

Bei den Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen werden Blutdruck, Kreislauf, körperliche Aktivität, Nierenfunktion, Knochendichte, Muskelmasse und Fettverteilung gemessen. «Aus den Ergebnissen leiten wir persönliche Empfehlungen wie beispielsweise therapeutische Trainingsprogramme, altersgerechte Ernährung und Medikamentenverträglichkeit ab und stellen diese den Probanden zur Verfügung», erklärte der Studienleiter von der Universitätsmedizin Greifswald, Maik Gollasch.

Die Untersuchungen sollen regelmäßig über drei Jahre wiederholt werden, um Veränderungen des Gesundheitszustands zu erforschen. Nach Aussage einer Sprecherin ist das Interesse groß. Binnen zwei Wochen hätten sich bereits Hunderte Interessenten gemeldet.

Bei der Messung der Sprungkraft der Probanden und Probandinnen kommt Methodik aus der Raumfahrtmedizin zum Einsatz. «Umgekehrt können wir in der Luft- und Raumfahrtmedizin viel von älteren Menschen lernen», betonte Jens Jordan vom DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin Köln. Die extremen Bedingungen im Weltraum wie Schwerelosigkeit, Strahlenbelastung und Isolation bewirkten körperliche Abbauprozesse, die einer Alterung im Zeitraffer glichen.

Die Studie wird vom Bundesforschungsministerium mit 2,6 Millionen Euro gefördert. Sie soll auch von Daten der seit den 1990er Jahren laufenden großen Gesundheitsstudie SHIP (Study of Health in Pomerania) profitieren. Diese hatte Anfang 2023 ihren 10.000. Probanden begrüßt. Im Gegensatz zur SHIP-Studie, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufällig ausgewählt werden, können sich Interessierte für MV-Fit selbst melden.

© dpa
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