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Ärztinnen und Ärzte machen mit Warnstreik Druck

In Hannover protestierten 4000 Ärztinnen und Ärzte für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn an Universitätskliniken. Sie wollen so bezahlt werden wie ihre Kollegen an kommunalen Krankenhäusern.
Uniklinik-Ärzte im Warnstreik
Menschen demosntrieren auf dem Opernplatz in Hannover. © Moritz Frankenberg/dpa

An Unikliniken in ganz Deutschland ist es wegen eines Warnstreiks von Ärztinnen und Ärzten im Tarifstreit zu Einschränkungen gekommen. Nach Angaben des Marburger Bundes mussten sich Patienten am Dienstag teilweise auf längere Wartezeiten einstellen, auch nicht dringliche Operationen wurden verschoben. Es habe aber Notdienstvereinbarungen gegeben, so dass Notfälle angemessen behandelt werden konnten, hieß es von der Gewerkschaft.

An der zentralen Kundgebung in Hannover nahmen nach Polizeiangaben rund 4000 Menschen teil, viele in weißen Kitteln. Zu sehen waren Plakate mit der Aufschrift «Ärzte am Limit = Patient in Gefahr» oder «Zu müde für Narkose». Der Marburger Bund hatte die mehr als 20.000 Ärzte an den bundesweit 23 landeseigenen Unikliniken zu dem Warnstreik aufgerufen. In Süd- und Westdeutschland gab es ebenfalls Protestaktionen. Die Veranstalter sprachen von 5000 Teilnehmenden in Hannover sowie jeweils mehreren Hundert in Freiburg, Tübingen, Ulm, Heidelberg, München, Aachen, Köln und Düsseldorf.

In Niedersachsen beteiligten sich die beiden landeseigenen Unikliniken, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen. «Wir hoffen angesichts der schwierigen und belastenden Situation bei Streiks auf eine möglichst schnelle Einigung im Tarifstreit – zum Wohle der Mitarbeitenden sowie natürlich der Patientinnen und Patienten», sagte MHH-Präsident Michael Manns. Die MHH würde bei Durchsetzung der Forderung des Marburger Bundes mit einem zusätzlichen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe konfrontiert, sagte MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin.

Der Marburger Bund fordert 12,5 Prozent mehr Lohn für die Ärzte sowie Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. An den Unikliniken liegt das Grundgehalt für Mediziner der Gewerkschaft zufolge bei höherer Arbeitszeit rund 200 bis 600 Euro unter dem der kommunalen Krankenhäuser. In drei Verhandlungsrunden konnte bisher keine Einigung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erzielt werden.

Die Arbeitsbedingungen an den Unikliniken schadeten der Patientenversorgung, sagte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Die Unikliniken müssten dringend ihre Attraktivität als Arbeitgeberinnen erhöhen, damit wieder mehr Ärztinnen und Ärzte dort arbeiten wollten.

«Früher konnten sich die Uniklinika darauf verlassen, genug Nachwuchs für die hoch spezialisierte Versorgung von Schwerkranken zu gewinnen», sagte Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzender des Bundesverbandes des Marburger Bundes. Dies werde wegen der schlechten Bedingungen zunehmend schwieriger. Die Spitzenmedizin dürfe nicht bei der Bezahlung die rote Laterne haben.

Die TdL bedauerte das Scheitern der Verhandlungsrunde Mitte Januar und kündigte Kompromissbereitschaft an. «Es bleibt dabei, dass sich unsere Wertschätzung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken auch in Geld ausdrücken soll», sagte Monika Heinold (Grüne), Finanzministerin von Schleswig-Holstein und Verhandlungsführerin der TdL. Sie setze darauf, Ende Februar eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

© dpa
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