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«Bewusste Untätigkeit»: Hannover-Führung greift DFL an

Nirgendwo sonst wird der Streit um die 50+1-Regel und um den Einstieg von Investoren im deutschen Fußball so heftig geführt wie bei Hannover 96. Der nächste Schritt: Eine Attacke auf die DFL.
Hamburger SV - Hannover 96
Fanproteste von den Fans von Hannover 96. © Christian Charisius/dpa

Die Führung des Muttervereins von Hannover 96 hat massive Vorwürfe gegen die Deutsche Fußball Liga erhoben und einen «personellen als auch strukturellen Neuanfang» beim Dachverband der 36 deutschen Proficlubs gefordert. Die DFL gefährde «durch die bewusste Untätigkeit» den Bestand der 50+1-Regel im deutschen Fußball, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichen Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Die 50+1-Regel begrenzt den Einfluss externer Geldgeber bei Clubs der ersten und zweiten Liga. Sie soll sicherstellen, dass Muttervereine wie der Hannover 96 e.V. selbst dann die letzte Entscheidungsgewalt behalten, wenn der Profibereich in eine Kapitalgesellschaft wie die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA ausgegliedert wurde. In Hannover sind Vereins- und Kapitalseite darüber schon seit Jahren zerstritten.

Auslöser dieses Schreibens ist die umstrittene Abstimmung über den Einstieg eines Investors bei der DFL, die bei einer Mitgliederversammlung im Dezember exakt die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit von 24 Ja-Stimmen erhielt. Hannovers Vereinsführung hatte Profifußball-Geschäftsführer Martin Kind angewiesen, gegen den Investoren-Einstieg zu stimmen. Das Abstimmungs-Ergebnis und die öffentlichen Bekenntnisse von Antragsgegnern lassen jedoch darauf schließen, dass Kind mit Ja gestimmt und dem DFL-Plan damit zur nötigen Mehrheit verholfen hat. Der 79-Jährige selbst verweist auf die geheime Abstimmung und verweigert jede Auskunft über sein Votum.

«Die DFL hatte schon seit über zweieinhalb Jahren von anhaltenden Weisungsverstößen Martin Kinds Kenntnis und hat diese weder unterbunden noch im Rahmen der eigenen Abstimmung dafür gesorgt, das Weisungsrecht sicherzustellen», kritisieren die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Hannover 96 e.V. Sie werfen der DFL eine «intransparente Abstimmung» vor, die es Kind ermöglicht habe, «im gewünschten Interesse abstimmen zu können».

In zahlreichen deutschen Stadien demonstrieren Fußball-Fans seit Wochen gegen den geplanten Investoren-Einstieg. Das Zweitliga-Spiel von Hannover 96 beim Hamburger SV stand sogar kurz vor dem Abbruch, weil Anhänger der 96er ein Plakat hochhielten, auf dem das Gesicht von Martin Kind in einem Fadenkreuz zu sehen war. Beim nächsten Heimspiel gegen SpVgg Greuther Fürth (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) werden erneut Proteste erwartet.

© dpa
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