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Cannabis-Clubs: Großer Andrang in Niedersachsen und Bremen

Zum 1. April wird Cannabis bundesweit legal. Angebaut werden kann die Droge von Juli an dann gemeinschaftlich in Vereinen. So steht es um die Nachfrage nach diesen Clubs in Niedersachsen und Bremen.
Cannabis Socialclub Hannover
Heinrich Wieker vom Cannabis Socialclub Hannover e.V. sitzt am Computer. © Julian Stratenschulte/dpa

Cannabis-Anbauvereine in Niedersachsen und Bremen verzeichnen vor der Teil-Legalisierung der Droge eine hohe Nachfrage. Beim Cannabis Socialclub Hannover zum Beispiel stellten in der vergangenen Woche mehr als 100 Menschen Mitgliederanfragen, wie Vereinschef Heinrich Wieker der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Wir haben im Cannabis Socialclub jetzt 250 Mitglieder.» Davon seien rund 50 in der vergangenen Woche dazugekommen.

Der Bundesrat hatte vergangene Woche ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren lassen, das Besitz und Anbau von Cannabis für Volljährige zum 1. April mit zahlreichen Vorgaben zum Eigenkonsum erlaubt. Trotz großer Kritik aus den Bundesländern gab es in der Länderkammer keine Mehrheit dafür, das Gesetz auszubremsen. Vom 1. Juli an dürfen die Vereinsmitglieder sogenannter Cannabis-Clubs (Social Clubs) die Droge anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. In einem Club dürfen bis zu 500 Mitglieder sein.

Vereinschef Wieker erwartet, dass sein Anbauverein diese Grenze erreichen könnte. «Und wenn der erste voll ist, müssen halt weitere in Hannover gegründet werden», sagte er. Es müsse sich jedoch mit der Zeit zeigen, wie viele Konsumenten tatsächlich Mitglied in einer Anbaugemeinschaft werden wollen. «Es ist bei weitem nicht so, dass jeder Konsument jetzt direkt in den Cannabis-Club rein möchte.» Zudem plant Wieker die Gründung eines Landesverbandes in Niedersachsen.

«Die Nachfrage ist nach der Bundesratssitzung stark angestiegen», sagte auch Thomas Müller vom deutschlandweit agierenden Verband Mariana Cannabis Social Clubs Deutschland. Diese werde sicherlich noch einige Zeit anhalten. Der Verband betreut Clubs in Städten wie Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Wolfsburg. Allein in Niedersachsen gebe es nach eigenen Angaben knapp 3000 Mitglieder. «Leider können wir im Moment noch nicht sagen, wie viele Mitglieder jeder Club hat», sagte Müller.

Dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium liegen bislang keine Daten dazu vor, wie viele Anbauvereine im Land bereits gegründet wurden.

Großer Andrang auch in Bremen

Auch Vereine aus Bremen melden, dass es eine hohe Nachfrage nach einer Mitgliedschaft gibt. Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung Werderhigh, Volker Lux, sagte, zurzeit gebe es in der Woche etwa 100 Anfragen. «Das Postfach quillt über», sagte Lux. Momentan nimmt der Club, der rund 100 Mitglieder hat, keine weiteren auf, wie auf der Website zu lesen ist. Lux sagte, ihm sei wichtig, dass man einander im Verein kennt. Langfristig könne er sich vorstellen, dass dem Verein bis zu 200 Menschen angehören.

Michael vom CSC Bremen nennt in der Mail-Signatur nur den Vornamen. Der Leadgrower (Deutsch: leitender Anbauer) schreibt, ihn hätten in den vergangenen Monaten Hunderte Bremer kontaktiert und Interesse an einer Mitgliedschaft angemeldet. Es seien allerdings keine Mitglieder aufgenommen worden. Man habe zunächst den Beschluss des Gesetzes abwarten wollen. Nun sollen schrittweise Mitglieder beitreten können, zunächst 100 bis 200. Das weitere Vorgehen hängt Michael zufolge von den Finanzen ab und davon, ob ausreichend Anbauflächen vorhanden sind. Wie viele Cannabisvereine es in Bremen gibt, ist nicht bekannt. Weil die Regeln zum Anbau in den Vereinigungen erst im Juli in Kraft treten, sei es für eine Einschätzung zu früh, teilte das Gesundheitsressort des Landes auf Anfrage mit. Lux zweifelte daran, dass die Zucht unmittelbar im Juli beginnen kann. Zunächst müssten Unterlagen eingereicht werden. Wann die Bearbeitung abgeschlossen werde, könne er nicht einschätzen. Einen Antrag wolle er bald einreichen. Er hält es für realistisch, dass der Anbau im Herbst oder Winter beginnt.

© dpa ⁄ Sarah Knorr und Lukas Müller, dpa
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