Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Erster Prozess gegen mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder

Seit Jahrzehnten kämpft die libanesische Hisbollah gegen Israel. In Deutschland gilt die Schiiten-Miliz als Terrororganisation. Erstmals müssen sich mutmaßliche Mitglieder vor Gericht verantworten.
Prozess gegen mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder
Die Angeklagten (l, und 2.v.r), ein Dolmetscher (r), ihre Anwälte Thomas Domanski (3.v.l), Felix Deutscher (2.v.l), und Hannes Linke vor Prozessbeginn. © Christian Charisius/dpa-Pool/dpa

Am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg hat am Freitag der erste Prozess in Deutschland gegen mutmaßliche Mitglieder der libanesischen Hisbollah begonnen. Ein Vertreter der Bundesanwaltschaft warf den beiden in Niedersachsen festgenommenen Angeklagten Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Als Funktionäre der Hisbollah («Partei Gottes») sollen sie Bindeglied zwischen der Vereinigung und libanesischen Gemeinden in Deutschland gewesen sein.

Laut Bundesinnenministerium gilt für die Terrororganisation seit Ende April 2020 ein Betätigungsverbot in Deutschland. Die schiitisch-islamistische Organisation richte sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Sie bestreite das Existenzrecht Israels. Neben Anschlägen auf militärische Ziele sehe die Hisbollah auch Angriffe auf Zivilisten als legitimes Mittel des Kampfes an, erklärte die Bundesanwaltschaft.

Die beiden Angeklagten - ein 49-jähriger Libanese und ein 55 Jahre alter Deutsch-Libanese - waren am 10. Mai vergangenen Jahres in den niedersächsischen Landkreisen Aurich und Cuxhaven festgenommen worden. Der 49-Jährige betreute nach Angaben der Bundesanwaltschaft vor allem in Norddeutschland libanesische Vereine. Über mehrere Jahre sei er regelmäßig als Prediger aufgetreten, so bei der 2022 verbotenen Al-Mustafa-Gemeinschaft in Bremen. Der 55-Jährige soll als Auslandsfunktionär und Angehöriger einer militärischen Eliteeinheit tätig gewesen. Ab 2009 war er den Angaben zufolge als Mitglied und später Vorsitzender in der Al-Mustafa-Gemeinschaft aktiv.

Nach der Anklageverlesung schilderte der 49-Jährige detailreich seine Lebensgeschichte. Er räumte ein, mit der «schiitischen Partei» zu sympathisieren. Er habe sich aber keiner Organisation angeschlossen. Beim nächsten Verhandlungstermin will sich der zweite Angeklagte äußern.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Ich hab' noch so viel vor
Tv & kino
Zum Teufel mit den Prognosen: «Ich hab' noch so viel vor»
«Feuer und Flamme»
Tv & kino
«Feuer & Flamme» lodern jetzt in Duisburg
The 8 Show: Das Ende und die Mid-Credit-Szene der Netflix-Serie erklärt
Tv & kino
The 8 Show: Das Ende und die Mid-Credit-Szene der Netflix-Serie erklärt
Künstliche Intelligenz
Internet news & surftipps
KI-Gesetz der EU endgültig beschlossen
KI-Gipfel in Südkorea
Internet news & surftipps
KI-Gipfel: Unternehmen verpflichten sich zu KI-Sicherheit
Smarte Growbox: Hey-abby Grow Box «OG Edition»
Das beste netz deutschlands
Smarte Growboxen: Einfacher Cannabis-Anbau zu Hause
Toni Kroos
Fußball news
Königlicher Kroos hört nach EM auf: «Happy und traurig»
Rollstuhl vor einem behindertengerechten Beet
Wohnen
Garten für alle: Barrierefreiheit im Grünen