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Gewalt in Beziehungen: Hilfe für betroffene Männer gefordert

Vor dem Hintergrund einer neuen Studie zu Gewalt in Partnerschaften fordern Wissenschaftler mehr Schutzeinrichtungen für gewaltbetroffene Männer und ihre Kinder. Bisher gebe es kaum Plätze für schutzsuchende Männer, sagte Philipp Müller vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) der Deutschen Presse-Agentur. «Im ländlichen Raum gibt es so gut wie gar kein Angebot», kritisierte der Kriminologe.
Männliche Opfer häuslicher Gewalt
Ein Mann blickt aus einem Fenster. © Daniel Karmann/dpa/Archivbild

In dem Forschungsprojekt des KFN wurden in einer Online-Befragung knapp 12.000 Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren kontaktiert, 1209 von ihnen nahmen teil. Zudem führten die Wissenschaftler für ihre Studie 16 Interviews mit Betroffenen.

Demnach hatten mehr als die Hälfte, nämlich 54 Prozent der befragten Männer, in ihrem Leben bereits Gewalt in einer Partnerschaft erlebt. Knapp 40 Prozent nannten psychische Gewalt, fast 39 Prozent Kontrollverhalten der Partnerin oder des Partners und knapp 30 Prozent körperliche Gewalt. Obwohl es sich meist um vermeintlich leichtere Taten wie Wegschubsen handelte, litten die Betroffenen massiv unter den Folgen der partnerschaftlichen Gewalt. 66 Prozent von ihnen fühlten sich aufgrund dieser Erfahrungen psychisch belastet.

Es müsse ein größeres gesellschaftliches Bewusstsein dafür erzeugt werden, dass auch Männer Opfer von Gewalt in Beziehungen werden könnten, sagte Müller. Dabei dürften aber nicht beide Geschlechter gegeneinander ausgespielt werden.

Unter Gewalt in Beziehungen leiden vor allem Frauen, wie aus dem jüngsten Lagebild zu häuslicher Gewalt des Bundeskriminalamtes hervorgeht. Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Zahl der Opfer im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent auf 157 818. 80,1 Prozent der Opfer waren weiblich und 78,1 Prozent der Tatverdächtigen männlich.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte indes eine Initiative an, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen. «Strafrechtliche Konsequenzen und Kontaktverbote der Täter zu den betroffenen Frauen reichen noch nicht aus. Wir brauchen weitergehende Maßnahmen, damit die Täter ihr aggressives Verhalten beenden und sich tatsächlich verändern», sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Faeser will sich dabei an Österreich orientieren. «Wer dort das Verbot erhält, die Wohnung zu betreten oder sich der betroffenen Frau zu nähern, der muss verpflichtend an Maßnahmen zur Gewaltprävention teilnehmen.» Wer es nicht tue, erhalte empfindliche Strafen.

© dpa
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