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Niedersächsische Bauern im «Ausnahmejahr»

Bauern verdienen mit Milch, Raps und Ferkeln wieder mehr Geld. Trotz dieser Entwicklung gibt es Unsicherheiten.
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Kammerpräsident Gerhard Schwetje spricht bei der Versammlung der Landwirtschaftskammer Niedersachsachsen (LWK). © Sina Schuldt/dpa

Landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen haben im zurückliegenden Wirtschaftsjahr im Durchschnitt erhebliche Gewinnsteigerungen erzielt. Das ist das Ergebnis einer ersten Auswertung der Landwirtschaftskammer (LKW) Niedersachsen, die am Donnerstag zur Jahresversammlung der Kammer in Oldenburg vorgestellt wurde. Es handele sich um ein «Ausnahmejahr».

«Der Boom auf dem Milchmarkt, international steigende Preise für Getreide und sinkende Schweinebestände führten zu einer deutlichen Steigerung der Gewinne», sagte der LWK-Präsident Gerhard Schwetje. Das gelte für alle Formen der Haupterwerbsbetriebe - die also die einen Großteil ihres Einkommens mit der Landwirtschaft erzielen.

Die Betriebe machten im Schnitt rund 150.000 Euro Gewinn im zurückliegenden Wirtschaftsjahr, das von Sommer 2022 bis Sommer 2023 dauerte. Das war ein Anstieg um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmen hätten «endlich einmal ein Niveau erreicht, das neben Privatentnahmen, Steuerlasten und Tilgung auch eine positive Eigenkapitalbildung ermöglicht hat», sagte Schwetje.

Ökohöfe mit schwächerer Bilanz

Ökobetriebe schnitten schwächer ab: Ihre Gewinne stiegen im Schnitt um 18 Prozent auf etwa 75.000 Euro. Sie hätten anders als die konventionellen Betriebe nicht von den Preisschwankungen der Märkte profitieren können, sagte Schwetje. Das habe auch an den vergleichsweise höheren Preisen der Produkte gelegen.

Der Verbandspräsident warnte davor, die Gewinnsteigerungen zu hoch zu bewerten. In vergangenen Jahren hätten Landwirte unzureichende Ergebnisse erzielt. Zudem rechne er nun mit einem schlechteren Wirtschaftsjahr, sagte Schwetje. Der Klimawandel, Seuchen wie die Afrikanische Schweinepest und Forderungen aus der Politik verunsicherten zudem die Bauern.

Agrarministerin Miriam Staudte sagte, die Preisschwankungen seien ein grundsätzliches Problem. Es gebe einen großen Wunsch nach Stabilität, aber extreme Schwankungen bei den Marktpreisen könnten nicht aufgefangen werden.

Debatte über Wolf

Zur Debatte über den Wolf bekräftigte die Grünen-Politikerin, dass ihre Parteikollegin, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, einen guten Vorschlag vorgelegt habe. Lemke hatte im Oktober empfohlen, dass die Länder bestimmte Regionen festlegen: Hat ein Wolf darin Schutzvorkehrungen wie einen Zaun überwunden und ein Weidetier gerissen, soll auf ihn drei Wochen lang geschossen werden dürfen - im Umkreis von einem Kilometer um die Weide. Anders als bisher soll nicht eine DNA-Analyse abgewartet werden.

Staudte sagte, Wölfe könnten auch positive Funktionen ausüben. Nach dieser Äußerung war in der Halle anhaltendes Flüstern zu hören. In einem benachbarten Landkreis sei bei Wildschweinen bereits die Afrikanische Schweinepest aufgetreten, sagte Staudte. Der Wolf trage zur Prävention bei, indem er den Bestand an Schwarzwild verringere.

Die LWK hat die Aufgabe, die Interessen der Landwirtschaft zu fördern und muss auch auf Belange der Allgemeinheit achten. In der bestehenden Form gibt es die Kammer seit 2006. Sie ging aus einer Zusammenlegung der Kammern Hannover und Weser-Ems hervor. Anders als beispielsweise das Landvolk stellt die Fachorganisation in der Regel keine politischen Forderungen auf.

Auf der Kammerversammlung wurde Schwetje, der die LWK seit 2015 leitet, einstimmig wiedergewählt. Er soll die Kammer drei weitere Jahre führen. Mit Dagmar Heyens wurde den Angaben zufolge erstmals eine Frau in das dreiköpfige LWK-Präsidium gewählt.

© dpa
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