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Trotz Einbrüchen: Hapag-Lloyd erzielt drittbestes Ergebnis

Containerreedereien galten als Gewinner der Corona-Pandemie. Der Grund: Gewaltige Verwerfungen in den Lieferketten. Doch die Zeit exorbitanter Gewinne ist vorüber, wie auch die aktuellen Quartalszahlen von Hapag-Lloyd zeigen.
Hapag-Lloyd
Ein Hapag-Lloyd-Containerschiff «Berlin Express» liegt am Burchardkai im Hamburger Hafen. © Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Gesunkene Preise für Transporte auf See haben Umsatz und Gewinn bei Hapag-Lloyd in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 absacken lassen. Trotz der branchenweit erwarteten Einbrüche gegenüber dem außerordentlichen Rekordjahr 2022 erzielte die Hamburger Containerreederei aber immer noch das drittbeste Neunmonatsergebnis der Firmengeschichte. Vorstandschef Rolf Habben Jansen betonte am Donnerstag allerdings auch, dass angesichts eines eingetrübten Marktumfelds «einige herausfordernde Quartale» auf die Reederei zukommen könnten.

Im Zeitraum Januar bis September sank das Konzernergebnis auf rund 3,16 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2022 betrug es nach einem Dreivierteljahr 13,77 Milliarden Euro - 2021 waren die ersten neun Monate des Jahres mit 5,56 Milliarden Euro ebenfalls sehr profitabel.

Am deutlichsten knickte der Gewinn 2023 bislang im dritten Quartal ein: Im Zeitraum Juli bis September sank er auf 264 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um rund 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Wie schwierig das dritte Quartal für die Containerschifffahrt war, zeigte sich schon bei den Quartalszahlen des Hapag-Lloyd-Konkurrenten Maersk. Dort brach der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) gegenüber dem Vorjahr von knapp 9,5 Milliarden auf 538 Millionen US-Dollar ein, wie das Unternehmen Ende der vorigen Woche mitgeteilt hatte.

Der Umsatz von Hapag-Lloyd, mit 264 Schiffen und einer Transportkapazität von knapp 2 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) weltweit die fünftgrößte Containerreederei, sackte im Dreivierteljahr um rund 47 Prozent auf gut 14 Milliarden Euro. Der Einbruch ist vor allem auf gesunkene Preise für Seetransporte - im Branchenjargon Frachtraten genannt - zurückzuführen.

Hapag-Lloyd beziffert die durchschnittliche Frachtrate für die ersten neun Monate des Jahres mit 1604 Dollar je TEU, nach 2938 Dollar ein Jahr zuvor. Die Frachtraten reduzierten sich aktuell «sehr deutlich», sagt Habben Jansen. Gleichwohl sieht er sein Unternehmen für die nächsten vier, fünf Jahre gut positioniert.

Die Prognose für das Gesamtjahr hat die Reederei angesichts der schwachen Zahlen für das dritte Quartal gesenkt. Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 2,2 und 3,1 Milliarden Euro liegen, statt wie zuvor angenommen zwischen 2 und 4 Milliarden Euro.

Steuern fallen bei Hapag-Lloyd wie bei vielen anderen Reedereien eher wenig ins Gewicht. Möglich ist das wegen der Tonnagesteuer - einer Methode zur Gewinnermittlung, die vor mehr als 20 Jahren zur Unterstützung des Schifffahrtsstandortes Deutschland eingeführte wurde. Dabei wird anstelle des tatsächlichen Gewinns ein fiktiver Gewinn pauschal nach der Größe der Schiffe ermittelt. Der ist meist geringer als der tatsächliche Gewinn.

© dpa
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