Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ging deren Zahl um rund vier Prozent auf 12 793 zurück, wie das jüngste Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch und des Handelsblatt-Research-Institutes ergab. Die Entwicklung im laufenden Jahr zeige aber, dass der Wert seit Februar wieder höher liege als im Jahr 2022.
Diese konjunkturelle Schwäche verschlechtere die Chancen von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt, mahnten die Studienmacher am Donnerstag.
Auch die Arbeitslosenquote zeige, dass es noch immer keine Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt gebe, hieß es. Die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung sank im vergangenen Jahr zwar geringfügig auf nun knapp 10 Prozent, liegt damit aber nahezu doppelt so hoch wie die allgemeine Quote.
Ein Problem sieht das Inklusionsbarometer auch in der fehlenden Einstellungsbereitschaft der Unternehmen. Fast 17.000 Unternehmen in Niedersachsen sind gesetzlich dazu aufgefordert, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Knapp 37 Prozent der Betriebe erfüllen diese Quote. Mehr als jedes vierte Unternehmen beschäftigt dagegen keine Menschen mit Behinderung.