145 Kilo Drogen gelagert - Haftstrafe für Pizzeria-Betreiber
Ein Pizzeria-Betreiber aus Höxter ist wegen Beihilfe zum Drogenhandel zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der 35-Jährige war vor dem Landgericht Paderborn angeklagt, fast 145 Kilogramm Marihuana in seiner Wohnung in Höxter gelagert zu haben, um sie gewinnbringend zu verkaufen. Der Straßenverkaufswert der Drogen hätte etwa 1,4 Millionen Euro betragen. Das Gericht machte am Montag deutlich, dass die Haftstrafe für Beihilfe bei einer solchen Marihuana-Menge nach altem Recht deutlich höher ausgefallen wäre als nach dem mittlerweile in Kraft getretenen Cannabis-Gesetz.
Das Gericht wertete zudem das Geständnis des Angeklagten als glaubhaft, er habe das Marihuana lediglich gelagert, um von den Hintermännern einen Erlass seiner Spielschulden zu bekommen. Einen Zugang zur Wohnung habe er nach dem Unterbringen der 20 Kartons nicht mehr gehabt. Das Marihuana war im Januar 2023 in einer von dem Angeklagten angemieteten, aber nicht mehr bewohnten Wohnung von der Polizei zufällig entdeckt worden. Der 35-jährige Italiener stellte sich im September 2023 der Polizei in Paderborn.
Die Ermittler waren zunächst von einem Mafia-Hintergrund ausgegangen. So berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung von Juli 2023 von Durchsuchungen bei italienischen Mafia-Mitgliedern in Kassel, Duisburg und Höxter. Sämtliche Ermittlungen in dieser Richtung verliefen jedoch im Sande.