Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen ist im November leicht gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen im bevölkerungsreichsten Bundesland ging im Vergleich zum Oktober um 0,6 Prozent auf 708.600 Menschen zurück, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb bei 7,2 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie 6,9 Prozent betragen. «Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist im November üblich, doch fiel dieser im aktuellen Monat geringer aus als es aufgrund des langjährigen Mittels zu erwarten war», erklärte die Regionaldirektion.
Der Arbeitsmarkt habe sich zweigeteilt entwickelt, sagte Regionaldirektionschef Roland Schüßler. «Während die Arbeitslosigkeit von Frauen und Jugendlichen nahezu saisonüblich gesunken ist, trat der Arbeitsmarkt für Männer weiterhin auf der Stelle.» Frauen profitierten davon, dass sie oft in Dienstleistungsberufen eine Beschäftigung suchten. Männer arbeiteten dagegen eher in der Produktion, wo sich die schwache Konjunktur bemerkbar mache. Die Herbstbelebung sei daher für Männer deutlich schwächer ausgefallen.
Qualifizierte sind begehrt
Trotz einer Zurückhaltung bei der Einstellung und zurückgehenden Meldungen von offenen Stellen gelte: «Wer eine qualifizierende Ausbildung hat, bleibt am Arbeitsmarkt begehrt», sagte Schüßler. Im Moment kämen rein rechnerisch auf 100 Stellen für Fachkräfte 222 Bewerberinnen und Bewerber. Wer ohne Ausbildung eine Arbeit suche, habe deutlich mehr Konkurrenz: Auf 100 Stellen für ungelernte Mitarbeiter kämen 1260 Bewerber.
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich unterschiedlich. In den meisten Regionen ging sie zurück. Im Ruhrgebiet lag die Quote bei 9,8 Prozent, im Rheinland und im Bergischen Land wurden 6,9 Prozent verzeichnet, in Ostwestfalen-Lippe 5,7 Prozent und im Münsterland 4,6 Prozent. Nur in Südwestfalen stieg die Arbeitslosigkeit leicht. Die Quote blieb dort mit 5,6 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Die landesweit niedrigste Quote verzeichnete die Agentur für Arbeit in Coesfeld mit 4 Prozent. Die höchste wurde mit 12,6 Prozent in Duisburg ermittelt.