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Bestzeiten in Superschuhen: «Nicht für alle Läufer geeignet»

Die rasante Entwicklung der Laufzeiten im Marathon fasziniert. Erst lief die Äthiopierin Tigist Assefa Weltrekord, dann der Kenianer Kelvin Kiptum. Der Faktor Schuh spielt eine wesentliche Rolle.
Tigist Assefa
Die Äthiopierin Tigist Assefa lief beim Berlin-Marathon einen Weltrekord. © Andreas Gora/dpa/Archivbild

Nach den Marathon-Weltrekorden in diesem Jahr sind die Schuhe der Spitzenathleten wieder besonders in den Blickpunkt gerückt. «Mir ist schon wichtig, dass der Athlet im Fokus steht. Der Athlet bringt die Leistung, die kommt nicht aus den Schuhen. Klar, vier Prozent können viel ausmachen. Aber nie im Leben purzeln die Rekorde nur wegen der Schuhe», sagt Wolfgang Potthast, der an der Deutschen Sporthochschule die Abteilung klinische und technologische Biomechanik leitet.

«Vielleicht liegt es ja an anderen Dingen, vielleicht an sportwissenschaftlichen Erkenntnissen, vielleicht gibt es bedeutsame trainingsbezogene Entwicklung. Auch in anderen Ausdauersportarten, etwa im Radsport, werden die Leistungen immer besser - und Radsportler tragen ja nunmal keine Laufschuhe», sagt Potthast.

Der Kenianer Kelvin Kiptum war in Chicago vor einem Monat in 2:00:35 Stunden ebenso Weltrekord gelaufen wie die Äthiopierin Tigist Assefa im September in Berlin, als sie nach 42,195 Kilometern in 2:11:53 Stunden ins Ziel kam.

«Den Hype um die sogenannten Superschuhe gibt es nicht erst seit den letzten Wochen. In der Wissenschaft spricht man von der Advanced Footwear Technology (AFT). Die Entwicklung des Vaporfly von Nike ist eine lange Zeit mit wirklich sehr guten wissenschaftlichen Methoden sorgfältig begleitet worden. Damit konnte gezeigt werden, dass dieser Schuh oder diese Art von Schuh bei sehr gut trainierten Amateurläufern die Sauerstoffaufnahme bei hohem Tempo um vier Prozent reduzieren kann», erklärt Potthast.

«Das bedeutet, die Muskeln benötigen vier Prozent weniger Energie, laufen also ökonomischer. Andersherum ausgedrückt heißt es, dass sie bei demselben Energieeinsatz vier Prozent schneller laufen können», führt er aus.

Die Kombination aus Gewicht, Carbonplatte und Schaum optimiert den Schuh. Durch den insgesamt verringerten Energieverlust sind letztlich bessere Zeiten möglich. «Bei 40.000 Schritten im Marathon macht das in der Summe einiges aus», sagt der Wissenschaftler.

Zurückhaltend bewertet Potthast die Frage, ob durch die neuen Superschuhe Nachteile für den Körper entstehen. «Das ist nicht so leicht zu ermitteln. Dafür bräuchte man gut kontrollierte Studien, was echt schwierig ist. Sicher ist allerdings, dass solche Schuhe nicht für alle Läufer geeignet sind», betont der Professor.

© dpa
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