Die Finanzierungskrise bei deutschen Start-ups hat sich einer Studie zufolge sowohl bundesweit als auch in Nordrhein-Westfalen deutlich verschärft. Jungunternehmen in NRW erhielten 2023 nach der Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) Finanzierungen in Höhe von 331 Millionen Euro und damit 136 Millionen weniger als noch ein Jahr zuvor. Berliner Start-ups sammelten mit fast 2,4 Milliarden Euro am meisten eine, aber weniger als die Hälfte als 2022. NRW landete im Ländervergleich auf dem fünften Platz.
Bundesweit sammelten Start-ups 2023 insgesamt rund sechs Milliarden Euro Wagniskapital ein und damit 39 Prozent weniger als im Vorjahr (9,9 Milliarden Euro). In dem seit 2014 erhobenen Start-up-Barometer ist es das zweite Jahr mit einem kräftigen Rückgang in Folge. Gemessen am Rekordjahr 2021 (knapp 17,4 Milliarden Euro) brachen die Investments fast um zwei Drittel ein.
EY-Partner Thomas Prüver verwies auf die hohe Inflation, gestiegene Zinsen, die schwache Konjunktur und Unsicherheit wegen Kriegen. Start-ups sind auf Investoren angewiesen, da sie erst auf Wachstum setzen, bevor sie Gewinne schreiben. Große Fonds und Konzerne beteiligen sich mit Wagniskapital an jungen Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Ideen durchsetzen.