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Fortschritte nach Cyberangriff auf IT-Dienstleister

Vor gut zwei Monaten haben Kriminelle mit einem Hackerangriff auf einen kommunalen IT-Dienstleister viele Verwaltungen schwer aus dem Takt gebracht. Die Kommunen haben mühsam Notlösungen geschaffen. Jetzt gibt es einen weiteren Schritt nach vorne.
Cyberkriminalität
Tasten einer beleuchteten Tastatur. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Gut zwei Monate nach einem Hackerangriff auf den Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) mit mehr als 70 betroffenen Kommunen in Nordrhein-Westfalen sind weitere Fortschritte in Gang gekommen. Man habe mit einem «Rollout für priorisierte Verfahren» in den ersten Kommunen begonnen, schilderte SIT-Sprecher Marcus Ewald am Donnerstag auf dpa-Anfrage.

Zu diesen priorisierten Verfahren gehörten etwa das Ausstellen von Personalausweisen und Reisepässen oder auch Ummeldungen. Es sei aber noch längst nicht so weit, dass diese Dienstleistungen schon wieder überall funktionierten. Die Lage sei - auch angesichts der vielen kommunal aufwendig bereitgestellten Übergangslösungen und Parallelstrukturen - unterschiedlich.

Welche Dienste die betroffenen Städte, Kreise und Gemeinden ihren Bürgerinnen und Bürgern konkret wann wieder anbieten könnten, sei präzise nur vor Ort zu erfragen, sagte SIT-Sprecher Ewald in Hemer.

Bürgerservices für rund 1,7 Millionen Einwohner betroffen

Mit dem Bemerken der Hackerattacke hatte der Dienstleister am 30. Oktober sämtliche Systeme sofort abgeschaltet. Hinter dem Angriff soll eine Hackergruppe namens «Akira» stecken. In der Folge waren die Bürgerservices der Kommunen mit insgesamt rund 1,7 Millionen Einwohnern stark eingeschränkt oder zunächst nahezu vollständig lahmgelegt - mit teilweise großen Unterschieden bei Art und Ausmaß der Betroffenheit.

SIT habe nun die «Voraussetzungen für den Basisbetrieb der priorisierten Fachverfahren» geschaffen - wobei Basisbetrieb bedeute, dass diese Verfahren mit «reduzierter Funktionalität» wieder anlaufen, erläuterte Sprecher Ewald. Es werde hier also nach wie vor noch Einschränkungen bei den Services geben, die Inbetriebnahmen durch die Kommunen schrittweise in den nächsten Wochen erfolgen. Er sprach von einem «Pilotbetrieb», der die Bereiche Finanz-, Sozial-, Melde- und Kraftfahrzeugwesen sowie den Standesamt umfasse.

In manchen Kommunen staute sich in den vergangenen zwei Monaten ein hohes Arbeitsaufkommen auf, wie auch der WDR berichtete. «Über die Dienstleistungen des Bürgeramtes hinaus ist seit dieser Woche auch die Beurkundung von Geburten, Todesfällen und Eheschließungen im Standesamt wieder möglich», sagte eine Sprecherin der Stadt Lüdenscheid der dpa. «Hier müssen aber zunächst die Rückstände, die seit dem Ausfall der Systeme Ende Oktober 2023 angefallen sind, aufgearbeitet werden.»

Vielerorts verwiesen die Homepages weiterhin auf eingeschränkte Erreichbarkeiten. Behelfslösungen - so etwa bei Kfz-Zulassungen im Kreis Soest - kamen zur Überbrückung zum Einsatz.

Wie geht es weiter?

Der Dienstleister SIT habe gemeinsam mit den Kommunen eine «Priorisierung für eine zweite Welle von insgesamt 16 Fachverfahren vorgenommen», berichtete Sprecher Ewald. Darauf basierend erarbeiten die SIT-Experten nun einen Plan, der Mitte Januar 2024 gemeinsam mit den Kommunen freigegeben werden soll. «Sobald die internen Tests und die Qualitätssicherung mit den Kommunen erfolgreich abgeschlossen sind, werden die Verfahren - wie auch in der ersten Welle - schrittweise für den Pilotbetrieb in einigen Kommunen freigegeben.»

Ein gutes Zeichen sei, dass es bisher keine Hinweise auf einen Diebstahl von Daten gebe, unterstrich Ewald. Weder die forensische Analyse noch die Beobachtungen des Darknets hätten Anzeichen darauf erbracht.

Wie lange es dauern werde, um alle Folgen des Angriffs zu beseitigen, könnten die Experten noch nicht sagen: «Der Zeitpunkt, ab wann ein Normalbetrieb läuft, ist derzeit leider noch nicht absehbar.»

© dpa
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