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Neue Schalke-Ära unter Wilmots: «Noch immer blaues Blut»

Marc Wilmots steht für bessere Schalker Zeiten. Als neuer Sportdirektor will der Belgier den Revierclub wieder in diese Richtung bringen. Doch die Bedingungen sind hart.
Marc Wilmots
Schalkes neuer Sportdirektor Marc Wilmots in Gelsenkirchen. © Tim Rehbein/dpa

Schalke 04 hat wieder ein Gesicht. Mit Marc Wilmots als neuem Sportchef soll die Verzwergung des einstigen Branchenriesen gestoppt werden. Wohin die Blickrichtung des angeschlagenen Fußball-Zweitligisten künftig geht, machte der als Spieler zum Clubidol gewordene Wilmots am Freitag bei seiner offiziellen Vorstellung deutlich. «Wir werden alles dafür tun, aufzusteigen», sagte der 54 Jahre alte Belgier entschlossen.

Mutige Worte angesichts der aktuellen Realität. Der Bundesliga-Absteiger startet in einer Woche gegen den Hamburger SV als Tabellen-14. mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge in die Rückrunde. Der Rückstand zu den Aufstiegsplätzen beträgt dagegen elf Zähler. Dementsprechend nannte die umgekrempelte Vereinsführung in Person des neuen Clubchefs Matthias Tilmann (40) auch einen Zeitrahmen von zwei Jahren für den Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Dennoch ist klar, dass es fortan auf Schalke wieder aufwärtsgehen soll. Mit der bisherigen Führung unter Vorstandschef Bernd Schröder und Sportvorstand Peter Knäbel war der Aufsichtsrat um Gremiumschef Axel Hefer (46) nicht zufrieden. «Wir haben in manchen Bereichen zu wenig Fortschritte gemacht, in einigen Bereichen sogar Rückschritte», bemängelte Hefer. «Deshalb sind wir tätig geworden.»

Schröder musste bereits im vergangenen Sommer gehen und für Knäbel war zum Jahreswechsel vorzeitig Schluss. Dafür holte Hefer als neuen Vorstandschef den verhältnismäßig jungen Tillmann, mit dem er einst bereits bei der Internet-Hotel-Suchmaschine Trivago zusammengearbeitet hatte. Noch wichtiger aber erscheint die Rückholaktion des einstigen Eurofighters Wilmots, der 1997 als Profi den UEFA-Pokal mit Schalke gewann und seitdem Clubidol ist.

Der bei den Fans als «Kampfschwein» gerühmte Belgier weiß, wie er die Schalker Seele berührt. «In mir fließt noch immer blaues Blut», verkündete der frühere belgische Nationaltrainer. «Wir wollten jemanden, der sehr nah dran ist am Sport. Wir wollten jemanden, der durchsetzungsstark ist und eine klare Meinung hat», sagte Tillmann. Dies kann man als Abgrenzung zum bisherigen Sportdirektor André Hechelmann verstehen. Der 39-Jährige musste auf die neue Position des Technischen Direktors wechseln.

Zwar bemüht sich Wilmots, mit Hechelmann und Trainer Karel Geraerts als sportliches Führungsteam zusammenzuarbeiten. Doch war für Hechelmann am Freitag bei der Vorstellung der neuen Führungsstruktur kein Platz mehr auf dem Podium. Wer künftig im sportlichen Bereich das Sagen hat, ist logisch. Zumal Wilmots mit seinem Charisma und seiner körperlichen Wucht allein für etwas steht, was es auf Schalke womöglich seit den Tagen Rudi Assauers nicht mehr gegeben hat. «Es gibt nur einen Rudi Assauer und keinen zweiten», sagte Wilmots zwar. Doch allein seine mitunter kernigen Aussagen wecken durchaus Erinnerungen an deutlich erfolgreichere Schalker Tage.

Seine Maßgaben für einen neuen Aufschwung mögen anderswo als plump gelten, dürften aber zumindest bei der Fanbasis auf Schalke ankommen: «Jetzt müssen wir nichts mehr sagen, sondern arbeiten» oder: «Jeden Tag Arbeit, Arbeit, Arbeit und Leistung bringen.»

Die Herausforderungen indes sind hoch. Auch Wilmots ließ durchblicken, dass der Kader in der aktuellen Form kaum aufstiegsfähig sei und verbessert werden müsse. «Mein Beruf ist: Wo sind die Talente, wo sind die billigen Spieler?» Denn nach wie vor schleppt der Club eine immense Last von Verbindlichkeiten wie ein Klotz am Bein mit sich herum.

«Ich werde mir Einnahmen und Ausgaben genau ansehen», sagte Tillmann. Dies könnte bald zu einer für die Fans empfindlichen Veränderung führen: Die Preise für Bier und Bratwürste im Stadion könnten in diesem Jahr steigen. Da kann auch das Fan-Idol Wilmots nicht helfen.

© dpa ⁄ Carsten Lappe, dpa
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