Der FC Schalke 04 hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga eine große Chance verpasst. Trotz guter Leistung reichte es am Sonntag vor rund 15.000 mitgereisten Fans nur zu einem 1:1 (1:0) bei Hannover 96.
Ein Eigentor von Paul Seguin glich erst in der 81. Minute die verdiente Schalker Führung durch Assan Ouedraogo (17.) aus. Statt den Vorsprung auf die beiden direkten Abstiegsplätze auf fünf Punkte auszubauen, liegt S04 in der Tabelle weiterhin nur zwei Zähler vor dem Relegations- und drei vor dem ersten Abstiegsrang.
«Meine Gefühle sind gespalten», sagte Schalkes Trainer Karel Geraerts hinterher. «Wir hätten das Spiel killen müssen. Aber ich bin glücklich mit der Performance meines Teams. Und ich bin glücklich darüber, dass uns heute 15.000 Schalker Fans unterstützt haben. Es fühlte sich wie ein Heimspiel an. Das ist eine Atmosphäre wie in Belgien bei einem Pokal-Endspiel.»
Der Erstliga-Absteiger hatte bereits nach 33 Sekunden die erste Torchance und vergab später durch Simon Terodde (29.) und Yusuf Kabadayi (80.) weitere gute Möglichkeiten, um alles klarzumachen. Diese beiden Möglichkeiten sprach Geraerts hinterher an.
Hannover dagegen bot 80 Minuten lang eine harm- und ideenlose Leistung. Bezeichnenderweise war es ein Schalker, der den Ball beim 1:1 nach einem Sololauf von Cedric Teuchert ins eigene Tor schoss. Nach diesem Treffer hatten die 96er sogar noch die Chance zum 2:1 durch Nicolo Tresoldi (86.).
Nürnberg, Elversberg, Düsseldorf, Osnabrück, Rostock und Fürth: Das sind die letzten sechs Gegner in diesem engen und prominent besetzten Zweitliga-Abstiegskampf. «Vielleicht ist dieser Punkt in sechs Wochen ein goldener Punkt», sagte Geraerts am Sonntag in Hannover.