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Warnstreik im kommunalen NRW-Nahverkehr auch am Freitag

Millionen Menschen in NRW mussten sich eine Alternative für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen. Verdi hat einen zweitägigen Warnstreik im kommunalen Nahverkehr gestartet, der am Freitag anhält.
Warnstreiks im kommunalen Nahverkehr - Köln
Busse der Kölner Verkehrsbetriebe KVB stehen im Depot. © Oliver Berg/dpa

Der zweitägige Warnstreik in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen wird voraussichtlich auch an diesem Freitag zu erheblichen Einschränkungen für Millionen Menschen führen. Bereits am Donnerstag blieben vielerorts die Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots. Nur ein kleiner Teil der Linienbusse fährt erfahrungsgemäß in den Streikregionen, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. Zu den Arbeitsniederlegungen hat die Gewerkschaft Verdi NRW aufgerufen. 

In mehreren Regionen berichteten Vertreter der Gewerkschaft am Donnerstagmorgen von einer hohen Streikbeteiligung der Beschäftigten.  Nahezu alle großen kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), die Stadtwerke Münster und moBiel (Bielefeld) werden wieder bestreikt. Der rund 48-stündige Warnstreik in kommunalen Verkehrsbetrieben endet nach Angaben von Verdi am Freitagabend oder in der Nacht zum Samstag mit dem jeweiligen Schichtende. 

Laut ADAC Nordrhein hat sich der Nahverkehr-Warnstreik innerstädtisch stärker ausgewirkt als auf den NRW-Autobahnen, auf denen es zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr in der Spitze mehr als 200 Kilometer Stau gegeben habe. Das sei für einen Donnerstagmorgen aber nicht außergewöhnlich viel. Stark betroffen war demnach der Kölner Autobahnring. Stau-Hotspots im Ruhrgebiet seien die A40 und die A3 zwischen Duisburg und Oberhausen gewesen. Auf den Einfallstraßen in die Großstädte sei es zum Beispiel in Köln und Düsseldorf zu vielen Verzögerungen von in der Regel fünf bis 15 Minuten gekommen, teilweise auch länger. 

Verdi hat in dieser Woche nahezu bundesweit eine Warnstreikwelle im Nahverkehr gestartet mit dem Hauptstreiktag 1. März. Verdi NRW erklärte, dass man an diesem Tag gemeinsam mit Fridays for Future ein Zeichen setzten wolle, um mehr Geld für den Nahverkehr einzufordern. Eine klimafreundliche Verkehrswende sei nur mit besseren Arbeitsbedingungen und mehr Personal umsetzbar. Fridays for Future hat unter anderem in mehreren NRW-Städten für diesen Freitag zu Kundgebungen und Demonstrationen aufgerufen.  So würden in Köln auch mehrere Hundert Beschäftigte der KVB zu einer Kundgebung erwartet, sagte ein Sprecher. 

Bereits Anfang und Mitte Februar ist der öffentliche Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland durch zwei jeweils eintägige Warnstreiks weitgehend lahmgelegt worden.  Eine große Ausnahme ist wie bei den Warnstreiks zuvor das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, für das ein Haustarifvertrag gilt. Auch einige andere Betriebe wurden nicht bestreikt. Die kommunalen Verkehrsbetriebe informieren im Internet und Apps und verweisen auch darauf, dass der Bahnverkehr mit den RE-, RB- und S-Bahn-Linien nicht betroffen ist. 

Hintergrund der erneuten Warnstreiks in NRW sind Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30 000 Beschäftigten in kommunalen Verkehrsbetrieben. Zwei Verhandlungsrunden zum Manteltarifvertrag sind ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 11. und 12. März vereinbart.

Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten zu entlasten und die Berufe attraktiver zu gestalten.  Es herrsche ein dramatischer Arbeitskräftemangel. Täglich fielen in allen Tarifbereichen Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gebe. Verdi hat nahezu bundesweit eine Warnstreikwelle im Nahverkehr begonnen.

Der Arbeitgeberverband KAV NRW hat in dem Tarifkonflikt auf Landesebene auf einen engen Finanzspielraum verwiesen sowie darauf, dass die Gehälter zum 1. März wie vor längerer Zeit vereinbart deutlich steigen. Zusätzliche freie Tage würden bei dem Fahrermangel dazu führen, dass die dann noch vorhandenen Fahrer mehr belastet würden. Der Verband zeigte sich optimistisch, in der dritten Tarifrunde ein «Gesamtpaket» vereinbaren zu können.

© dpa
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