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Weihnachtspredigten gehen auf Kriege ein

Die Kriege in der Ukraine und in Israel sind in diesem Jahr das Thema vieler Weihnachtspredigten. Die Konflikte mit ihren Tausenden von Opfern würden «mit zunehmendem Schrecken und Entsetzen wahrgenommen», sagte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am Sonntagabend nach vorbereitetem Redetext im Essener Dom. «Es gehört nicht nur zu den Paradoxien, sondern zudem zu den Abgründigkeiten dieser Konflikte, dass in der Ukraine mit dem Überfall der Russen Christen gegen Christen kämpfen.»
Christliche Kirche
Licht wirft den Schatten eines Kreuzes durch ein Kirchenfenster. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

In den Konflikt in Israel seien Juden, Muslime und Christen verwickelt, sagte Overbeck. «In beiden kriegerischen Auseinandersetzungen bin ich immer wieder davon überzeugt, dass hier Menschen gegeneinander kämpfen, die alle an den einen guten Gott glauben und dennoch viel Leid, Not und Tod über andere bringen.» Das Weihnachtsfest mit seiner Friedensbotschaft sei eine «Mahnung, unsere zertrümmerte Friedensordnung und damit die Neubegründung der globalen politischen Ordnung auf den Weg zu bringen».

Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, erinnerte in seiner Weihnachtsbotschaft an das Wort des Jahres, «Krisenmodus». Allen stehe vor Augen, was damit gemeint sei. «Die Bilder aus der Ukraine, Krieg als Normalität. Der mörderische Gewaltexzess in Israel am 7. Oktober, der Krieg in Gaza seitdem, und in der Folge - einmal mehr und immer wieder, bei uns und weltweit: neue Ausbrüche des alten antisemitischen Irrsinns. Juden, die in Deutschland um ihr Leben fürchten, weil sie Juden sind.» Dazu kämen dann noch Inflation und leere Kassen, Pflegenotstand, unterfinanzierte Sozialsysteme «und über allem - immer noch gar zu gern verdrängt: der Wandel des Klimas».

Auch die Kirche selbst befinde sich im Krisenmodus. Dass diese Krise keineswegs katholisch ist, hätten die letzten Wochen ein für alle Mal gezeigt, sagte Schlüter. Die Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, war am 20. November zurückgetreten, nachdem ihr vorgeworfen worden war, lange vom Verdacht sexuell übergriffigen Verhaltens gegen einen Kirchenmitarbeiter gewusst zu haben.

Schlüter sagte, Gott wisse nur zu gut, dass der Mensch ein «Katastrophenwesen» sei. «Gewalt ist Teil des Menschen, das steht seit Kain uns auf die Stirn geschrieben. Und gute Gebote schreiben wir gern in den Wind.» In dieser Gesamtsituation habe sich Gott als Kind in eine Krippe gelegt. «Kommt uns nah - und natürlich am Ende unter die Räder. So ist nun mal der Mensch.»

© dpa
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