IG-Metall-Verhandlungsführer Dirk Schulze warf den Arbeitgebern vor, sich zu weigern, den Beschäftigten mit einer deutlichen Lohnerhöhung einen angemessenen Ausgleich für die starken Preissteigerungen zu bieten: «Auch bei der Arbeitszeitverkürzung zeichnen sich am Verhandlungstisch keine substanziellen Fortschritte ab.»
Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung um 8,5 Prozent für zwölf Monate. Die Arbeitgeber bieten nach Gewerkschaftsangaben 3,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 19 Monaten sowie eine Einmalzahlung über 1.000 Euro als Inflationsausgleich. Bei der Forderung der Gewerkschaft nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 32 Wochen-Stunden brachten die Verhandlungen laut IG Metall nur geringe Fortschritte.
Der Arbeitgeberverband Stahl hatte die Vorstellungen der IG Metall als «völlig überzogen» bezeichnet. «Die Haltung der IG Metall, finanzielle Angebote der Arbeitgeberseite ausschließlich an den eigenen überzogenen Erwartungen zu messen und nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen im Angesicht einer drohenden Wirtschaftskrise, ist völlig verantwortungslos», sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Erdmann.
An diesem Freitag gehen die Verhandlungen für die nordwestdeutsche Stahlindustrie weiter. Der nächste Verhandlungstermin für die ostdeutsche Stahlindustrie ist für kommenden Montag verabredet.