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Kunststudentin entwirft neue Häftlingskleidung

In Gefängnissen gilt eine strenge Kleiderordnung. Dass diese Garderobe aber nicht nach Häftlingskleidung aussehen muss und sogar bei der Resozialisierung der Gefangenen helfen kann, zeigt eine junge Designerin aus Halle.
Kunststudentin Hantzko
Model Annabel (r) präsentiert in der JVA Halle/Saale ein Outfit für Häftlinge der Modedesignerin Miriam Hantzko (l). © Hendrik Schmidt/dpa

Mit Entwürfen für neue Häftlingskleidung will eine junge Modedesignerin aus Halle auf die Situation von Verurteilten aufmerksam machen. Am Mittwoch führte die 27-jährige Miriam Hantzko ihre Designs an der Kunststiftung Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger vor. Die CDU-Politikerin schloss dabei nicht aus, dass das Modeprojekt in den Gefängnissen umgesetzt werden könnte.

«Bei den Entwürfen handelt es sich für mich nicht um Entwürfe für die Galerie, sondern um konkrete, respektvolle Vorschläge für die Umsetzung in der Praxis. Und genau darüber wollen wir uns mit der Designerin nun verständigen», erklärte Weidinger. Hantzko biete sie an, «mit dem Justizvollzug eine Optimierung der Gefangenenbekleidung in Sachsen-Anhalt zu prüfen, zum Beispiel was Materialien, Lebensdauer und Schnitte angeht».

Bislang ist die gestellte Bekleidung der Gefangenen in Sachsen-Anhalt dem Justizministerium zufolge vor allem zweckmäßig und universell. Unterschieden werde zwischen der normalen Bekleidung, etwa Hosen, Sweatshirts und T-Shirts, sowie der Arbeitskleidung, die der Arbeitskleidung von Nicht-Gefangenen gleiche.

Der Grundgedanke des Projekts sei zu Beginn nicht gewesen, eine Alternative zur bisherigen Häftlingskleidung zu entwerfen, sagte Hantzko. Sie habe sich mit Menschen auseinandersetzen wollen, die wenig Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe hätten. Dass daraus ein Gespräch über eine mögliche Anstaltskleidung der Zukunft entstand, findet die Modedesignerin spannend.

Für das Projekt wurde Hantzko Anfang November mit einem Sonderpreis der Kunststiftung im Rahmen des Giebichenstein Designpreises der Kunsthochschule Halle ausgezeichnet. Diese Art von Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlichen Problem sei berührend, erklärte Stiftungsdirektorin Manon Bursian im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Im Modebereich spreche man oft von Glanz und großen Namen - Hantzko spreche stattdessen mit und über Häftlinge.

Bei dem Designprozess habe Hantzko sich mit ehemaligen Inhaftierten ausgetauscht und deren Erfahrungen und Bedürfnisse in die Gestaltung der insgesamt sechs Kleidungsstücke einfließen lassen, sagte Bursian. Die Kleidung wirke einer Stigmatisierung der Gefangenen entgegen und solle ihnen bei der Resozialisierung helfen. Zu den Kleidungsstücken zählt ein blau-weißer Overall, zwei Paar Jeans und ein Pullover.

© dpa
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