Otoo war vorgeworfen worden, sich an einem kulturellen Boykott gegen den Staat Israel zu beteiligen. «Fakt ist: Frau Otoo hat vor circa acht Jahren einen Aufruf der Organisation «Artists for Palestine UK» unterzeichnet - von dem sie sich heute entschieden distanziert und von dem sie nun mit anwaltlicher Unterstützung ihren Namen entfernen möchte», betonte die Jury. Nach wie vor halte man Sharon Dodua Otoo für eine «würdige Trägerin» des Peter-Weiss-Preises.
«Artists for Palestine UK» gilt als dem BDS - «Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen» - nahestehend. Die Bewegung ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser auf.
Vor einigen Tagen hatte sich Otoo in einer Stellungnahme deutlich gegen Antisemitismus positioniert und den Angehörigen der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober ihr tiefes Beileid ausgesprochen.
Otoo lebt in Berlin und bekam 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Der Peter-Weiss-Preis wird seit 1990 alle zwei Jahre vergeben. Er ist nach dem Autor, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss (1916-1982) benannt, der unter anderem für das Auschwitzprozess-Theaterstück «Die Ermittlung» bekannt ist.