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Gleichstellungsstellen kritisieren Erfurts Kulturdezernenten

Die Ex-Gleichstellungsbeauftragte hatte Vorwürfe über mutmaßliches Fehlverhalten am Theater öffentlich gemacht und wurde entlassen. Nun greift ein Verein den Kulturdezernenten an - der wehrt sich.
Rathaus Erfurt
Die Sonne scheint auf den Fischmarkt mit dem historischen Rathaus der Stadt. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Im Streit über den Umgang mit der Ex-Gleichstellungsbeauftragten Erfurts hat eine Interessenvertretung harsche Kritik am Kulturdezernenten der Stadt geübt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungstellen (BAG) warf dem Dezernenten Tobias Knoblich vor, die frühere Beauftragte der Stadt Mary-Ellen Witzmann zu diskreditieren. Die BAG reagierte damit auf einen Brief, mit dem sich Knoblich zuvor an die Bundessprecherin des BAG gewandt hatte. Knoblich selbst zeigte sich von der zwar an ihn gerichteten, aber öffentlichen Mitteilung der BAG von Dienstag überrascht und wies Kritik von sich.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Umgang mit Witzmann: Die Stadt hatte ihr fristlos gekündigt, nachdem sie mutmaßliche sexuelle Belästigungen und Machtmissbrauch am Theater Erfurt öffentlich gemacht hatte. Witzmann war Ende Oktober zunächst beurlaubt und kurz darauf entlassen worden, weil sie aus Sicht der Stadt mit der Veröffentlichung der Vorwürfe gegenüber einer Zeitung eigenmächtig handelte.

«Frau Witzmann hat aus unserer Sicht mutig und entschlossen gehandelt, um die Interessen der Betroffenen sexueller Belästigung zu vertreten und für Gerechtigkeit einzutreten. Anstatt ihre Rolle und Integrität anzuzweifeln, sollten Sie die Betroffenen und die wichtige Arbeit einer kommunalen Gleichstellungsbeauftragten unterstützen», so die Kritik des BAG an Knoblich.

Knoblich wünscht sich differenzierte Sicht

Dieser erklärte am Dienstag, er habe zuvor in einem Brief an die BAG-Bundessprecherin Katrin Brüninghold um eine differenzierte Sicht auf den Sachverhalt gebeten, nachdem diese sich in einem Interview zu den Vorgängen geäußert habe. «Sie hat gar nicht alle Informationen zu der Sache - wie kann sie aus der Ferne urteilen?», fragte Knoblich. Er schätze Gleichstellung und das Ziel, Diskriminierung abzubauen. Er hätte sich einen Austausch mit der BAG auf anderem Weg gewünscht: «Man hätte sich doch zusammensetzen können.»

Ein Punkt, über das die BAG und Knoblich streiten, ist die Frage, inwiefern das Handeln Witzmanns vom Thüringer Gleichstellungsgesetz gedeckt war. Diese Frage dürfte auch vor dem Arbeitsgericht Erfurt eine Rolle spielen. Dort soll der Fall am 12. April verhandelt werden, nachdem sich Witzmann gegen ihre Entlassung gewehrt hat.

Die von Witzmann öffentlich gemachten Vorwürfe haben bislang auch dazu geführt, dass die bisherige Werkleitung des Theaters abgesetzt wurde. Der Generalintendant Guy Montavon wurde freigestellt. Mit ihm soll ein Aufhebungsvertrag verhandelt werden.

© dpa
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