Unverständnis und Wut gegenüber politischen Entscheidungen, Verunsicherung oder die Angst vor sozialem Abstieg seien kein Grund, sich von populistischen Aussagen und scheinbar einfachen Lösungen vereinnahmen zu lassen. «Spätestens die Schrecken der Weltkriege und die Gräueltaten des NS-Regimes haben uns gelehrt: Die unantastbare Würde des Menschen zu achten und zu schützen, muss die oberste Richtschnur jedes staatlichen Handelns sein.»
Politische Parteien, die diesen Grundsatz in Frage stellten, könnten keine Alternative sein, mahnten die Bischöfe. «Krude Ausweisungsphantasien» für Migranten und ihre Unterstützer und die Ablehnung von Schutzangeboten für Geflüchtete seien ebenso wie die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung, die Leugnung des Klimawandels oder die pauschale Verächtlichmachung von politischen Akteuren und Institutionen unvereinbar mit den Grundwerten der Gesellschaft.
Die Bischöfe machten klar, dass sie «Positionen extremer Parteien wie dem III. Weg, der Partei Heimat oder auch der AfD» nicht akzeptieren könnten. Sie forderten die Menschen daher dazu auf, sich vor der Wahl aus verschiedenen Quellen zu informieren, politische Positionen zu hinterfragen und die Folgen ihrer Entscheidung für das Zusammenleben und für sich persönlich und ihre Familien zu prüfen.
Das Gebiet der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz, Hamburg und Magdeburg umfasst zum Teil oder komplett die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort finden in diesem Jahr Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen statt.