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Thüringer Handwerker blicken sorgenvoll ins Jahr 2024

Thüringens Handwerk ist ein großer Arbeitgeber: Rund 148.000 Menschen arbeiten in den Betrieben. In den vergangenen Jahren lief das Geschäft gut. Nun ändern sich die Prognosen.
Handwerk mit Sorgen
Bauhelme liegen bei einem Richtfest auf einem Holzbock. © Bodo Schackow/zb/dpa/Symbolbild

Der Hauptgeschäftsführer des Thüringer Handwerkstags, Thomas Malcherek, rechnet im kommenden Jahr mit erheblichen Problemen in Teilen des Handwerks. «Für 2024 mache ich mir Sorgen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Das betreffe vor allem den großen Bereich des Bauhandwerks, zu dem in Thüringen etwa jeder vierte Betrieb gehöre. Die Neubauprojekte von privaten und gewerblichen Auftraggebern sowie Projektentwicklern seien dramatisch gesunken ebenso wie die Zahl der Baugenehmigungen. «Was jetzt nicht genehmigt ist, wird in den nächsten Monaten nicht gebaut.»

Malcherek plädiert für mehr steuerliche Anreize für den Wohnungsbau, die es in der Vergangenheit bereits gegeben habe. Heute würden Investoren zu selten ihr Geld in den Kauf und die Modernisierung von Mehrfamilienhäusern stecken.

Einbruch bei Bauaufträgen im Frühjahr

Nach Prognosen könnte es bereits um Ostern im Thüringer Bauhandwerk zu Kurzarbeit kommen. «Das ist schon Thema in den Betrieben. Es sind keine Aufträge da», sagte Malcherek. Ob die von 6,5 auf 5,0 gesenkte Grunderwerbssteuer in Thüringen deutliche Verbesserungen bei der Auftragslage bringt, ist aus seiner Sicht fraglich. Die Steuersenkung sei richtig, weil Thüringen im Ländervergleich einen hohen Steuersatz gehabt habe. Mittelfristig könne sie jungen Familien finanziell eine Erleichterung beim Bauen bringen.

Die absehbar schwierige Lage kann nach Einschätzung von Malcherek sogar dazu führen, dass Bauhandwerker im Alter um die 60 Jahre früher in Pension gingen und ihre Betriebe aufgäben. «Ein Grund könnte sein, dass Verluste vermieden werden sollen und es ohnehin kaum Aussicht gibt, dass der Betrieb an einen Jüngeren übergeben werden kann.» Einige Betriebe würden möglicherweise auch nur verkleinert.

Weniger Aufträge, trotzdem Wartezeiten

Das könnte zu der paradoxen Situation führen, dass Auftraggeber weiterhin warten müssten, bis ihre Anliegen umgesetzt werden. In den vergangenen Jahren mussten Auftraggeber teilweise lange Zeit warten, bis Handwerker kamen, weil deren Auftragsbücher voll waren.

Derzeit gibt es laut Handwerkstag rund 29.700 Handwerksbetriebe in Thüringen. Sind mit etwa 148.000 Beschäftigten und rund 6500 jungen Leuten in der Ausbildung ein wirtschaftliches Schwergewicht und ein wichtiger Arbeitgeber. Seit Jahren sinke jedoch die Zahl der Betriebe. «Das wird in Zukunft nicht besser», so die Hauptgeschäftsführer.

Ausbaugewerbe mit Ausweichmöglichkeiten

Weniger angespannt als im Bauhauptgewerbe stelle sich die Lage im Ausbaugewerbe dar, sagte Malcherek. Dort gebe es noch einen besseren Auftragsbestand, zudem könnten die Betriebe durch Modernisierungen einiges abfangen. Im Bereich Heizung, Sanitär, bei Bodenlegern, Malern, Elektro-, Sicherheits- und Steuerungstechnik gebe es mehr Ausweichmöglichkeiten für die Betriebe. «Das geht es auch weiter.»

Gut sei bisher die Situation im Kfz-Gewerbe. «2023 lief es da sehr ordentlich mit Verkauf und Reparaturen.» Aber auch dort gebe es Signale für eine schwächere Entwicklung in diesem Jahr. Das kurzfristige Aus für die Förderung von E-Autos habe für Verunsicherung gesorgt. Schwer zu prognostizieren sei, wie sich der private Konsum nach den teilweise deutlichen Einkommenszuwächsen und möglicherweise weiterhin hoher Inflation entwickle.

© dpa
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