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Lauter Lieder «Übers Träumen» - Neues Album von Bosse

Das neue Album von Bosse hat ein großes Thema: das Träumen. Und wer jetzt glaubt, dass das doch schnell erzählt ist, wird bei der Platte «Übers Träumen» überrascht sein.
Bosse
Bei Bosse gehen Tanz und Texterlebnis zusammen. © Bernd Wüstneck/dpa

Dass der Hamburger Musiker Bosse ein ganzes Album übers Träumen machen konnte, hat seine Wurzeln im Vorgänger-Album «Sunnyside». Dafür nämlich schrieb er das Lied «Das Paradies» und dieses Paradies sei der Traum einer «tipptipptollen Gesellschaft», verrät Axel Bosse im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Und das war eigentlich so meine erste richtige textliche Traumerfahrung. Und das habe ich mir irgendwie gemerkt.»

Und mit jedem weiteren Lied für die neue Platte wollte er dem Thema Träumen eine weitere Facette geben. Tagträume, der gesellschaftliche Traum, das Träumen von einer gemeinsamen Zukunft. «Und dann wusste ich einigermaßen schnell: Ich glaube, ich will das 'Übers Träumen' nennen. Und das ist jetzt so mein Spielfeld.»

Positive Grundstimmung - Nichts für Miresepeter

Auch auf dem neunten Album findet sich in den meisten Liedern der wunderbare Bosse-Sound, den der gebürtige Braunschweiger in den vergangenen Jahren für sich gefunden hat. Die Sounds gehen sofort ins Ohr, laden nicht selten zum Tanzen ein und wie so oft hat Bosse Lieder komponiert, die man meist nach nur ein-, zweimal Hören schon laut mitsingen kann.

Für Miesepeter ist «Übers Träumen» dagegen vermutlich eher nix: Die Grundstimmung aller Lieder ist - selbst bei melancholischen Gedanken und ruhigen Songs - durchaus positiv und nach vorn gerichtet. Wer das mag, dem dürfte das Lauschen der Platte richtig gut tun.

Bosse mache genau die Musik, die er auch als Musikkonsument mag. Deshalb habe er auch überhaupt erst als Musiker angefangen, so der Braunschweiger, der den typischen Bosse-Stil seiner Meinung nach ab dem dritten Album («Taxi») gefunden hatte. «Es war bei mir auch immer schon so, dass ich die Sachen, bei denen ich tanzen kann und trotzdem ein Texterlebnis habe, das mich irgendwie weiterbringt, erinnert, mitnimmt oder meine Situation trifft.» Das seien für ihn immer die stärksten Lieder gewesen.

Berliner Kneipen-Chor singt mit

Zudem scheint das Album auch eine Hommage ans Singen zu sein: Bosse hat nicht nur «Ein Traum» mit dem Berliner Kneipen-Chor eingesungen. Auch in «Ich liebe dich so» und «Schlaf bei mir ein» durfte der Chor mitsingen. Er arbeite an seinen Alben sonst immer weitgehend allein. «Als dann über 20 Leute im Studio 'Ein Traum' sangen war mir schnell klar - so viel Freude hatte ich lang nicht mehr. Schon im Studio mit anderen zusammen zu singen ist ein euphorisierendes Gefühl.»

Axel «Aki» Bosse gelingt das Kunststück, dass man sich in seinen Liedern oft schon nach dem ersten Hören wohl fühlt. In fast jedem Song finden sich Erinnerungen, Gefühle oder Gedanken, die man genau so oder ähnlich auch schon selbst erlebt hat. Dabei hat er in seinen eingängigen Beschreibungen des alltäglichen Lebens, Stolperns, Zweifelns, Feierns und Fühlens auch echte poetische Schmankerl versteckt: «Lass uns heulen bis der Pattex nicht mehr klebrig ist - sonst schaffe ich das Weiterleben nicht», singt Bosse beispielsweise in «Loslassen lernen».

Es geht also in «Übers Träumen» ums Hoffen, ums Schwelgen, ums Lieben, um Utopien, ums Verzweifeln, ums Loslassen - um all die Höhen und Tiefen, die das Leben eben einfach so ohne zu fragen mit sich bringt.

Auch das Fachmagazin «Musikexpress» würdigte Axel Bosse bereits als jemanden, bei dem gesellschaftliche Themen wie Gleichberechtigung, Gleichstellung und Glaubensfreiheit ganz selbstverständlich neben dem Persönlichen wie Selbstliebe, Selbstbetrug und Depression stehen.

Lust auf Experimente

Bosse hat dabei gleichzeitig auch Neues versucht: «Bei einem Song wie 'Royales Morgenblau' habe ich einfach rumexperimentiert mit Streichern, die dann auch hinten alles kaputt hauen und so. Das fand ich gut», sagt der 43-Jährige mit einem Lachen.

Ihm hätten zudem die Lieder mit anderen Musikern viel Spaß gemacht. «Den Song 'Salzwasser' habe ich innerhalb von sechs Minuten geschrieben. Und wenn ich dann Alligatoah anrufe, von dem ich einfach so ein großer Fan bin, und der schreibt dann einen tollen Text drauf, dann ist das für mich doppelt schön. Oder wenn für 'Kreuzbergmädchen' Sven Regener vorbeikommt und eine Trompete spielt, dann ist das für mich wertvoller als der Song an sich. Das bringt dann Bock.»

© dpa ⁄ Christiane Bosch, dpa
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