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Melancholisches Album für Herbsttage: «Hadsel» von Beirut

Nach gesundheitlichen Problemen und einer Tour-Absage flüchtet Beirut-Sänger Zach Condon nach Nordnorwegen. In einer Kirche setzt er sich an die Orgel und legt damit den Grundstein für «Hadsel».
Beirut
Zach Condon kehrt ein Stück zu seinen Anfängen zurück. © Lina Glaisser/Pompeii Records/dpa

Es ist der Alptraum für jeden Musiker, wenn sein wichtigstes Instrument plötzlich streikt. Erst Kehlkopfentzündung, dann Tour-Absage und andauernde Probleme mit dem Hals - für Beirut-Frontmann Zach Condon war 2019 erstmal Sendepause. Vier Jahre später gibt es Neuigkeiten von der US-amerikanischen Folkband. Am 10. November erscheint ihr neues Album «Hadsel».

Die neue Platte klingt gewohnt melancholisch und wehmütig. Condon verarbeitet darin seine Selbstzweifel und die gesundheitlichen Probleme. «Ich arbeitete hart an der Musik, war in Trance versunken und stolperte blind durch meinen eigenen Nervenzusammenbruch, den ich seit meiner Teenagerzeit verdrängt hatte», sagt der Musiker.

Den Wahl-Berliner zog es nach der Tour-Absage nach Norwegen, in die kleine Kommune Hadsel im Norden des Landes, die auch namensgebend für die Platte ist. Eine Flucht raus aus der Stadt hin zu Wasser, Abgeschiedenheit und viel Natur. Die Dunkelheit des Winters habe ihm auch früher schon Trost gespendet, sagt Condon. «Auf der Suche nach der extremsten Version davon träumte ich davon, im dunklen arktischen Winter in eine kleine Hütte zu gehen, wo die Sonne nie über den Horizont steigt.»

Ruhig, spannend und ungewöhnlich

Die Ruhe, die er suchte, transportieren auch einige der zwölf Titel auf dem Album. In der entspannten Nummer «Island Life» klingt es etwa so, als würde Wasser im Hintergrund leise rauschen. Ruhig kommt auch das reine Instrumentalstück «Melbu» mit Orgelklängen daher. Spannend sind aber vor allem die Stücke, in denen Condon Experimente wagt. Auffällig ist dabei besonders der Titel «Süddeutsches Ton-Bild-Studio», der atmosphärisch mit ungewöhnlichen Percussion-Elementen erklingt.

Die Orgel zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Mal kraftvoll gespielt wie im Eröffnungstrack «Hadsel», mal sanfter wie in «Regulatory». Multiinstrumentalist Condon hat für das neue Album nach seinen eigenen Worten zum ersten Mal an einer Kirchenorgel gesessen. Das Instrument in der norwegischen Holzkirche hat es ihm angetan und so nahm er dort Songs auf. Neu auf dem Album ist auch die verwendete Bariton-Ukulele.

Trotz dieser neuen Instrumente und mehr Synthesizern als auf dem vorherigen Album «Gallipoli» behält Beirut aber auch seinen typischen Sound mit Bläsern, die Fanfaren gleichen, und melodischen Gesang bei.

Condon kehrt mit «Hadsel» ein Stück zu seinen musikalischen Anfängen zurück. Die Platte entstand in Eigenregie und er nahm sie anders als sonst ohne Band auf. Herausgekommen ist dabei ein hörenswertes Album, mit ungewöhnlichen Arrangements und einer Schwere, die zu grauen Herbsttagen passt.

© dpa ⁄ Vanessa Reiber, dpa

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