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Ein vergessenes Geschichtskapitel: «Mein Sohn, der Soldat»

Es ist ein Film über eine der gern verschwiegenen Seiten des Ersten Weltkrieges. Nicht nur deshalb hat der Film mit Omar Sy in Frankreich in knapp vier Wochen mehr als eine Million Besucher angezogen.
Film «Mein Sohn, der Soldat»
Omar Sy (r) als Bakary und Alassane Diong als sein Sohn Thierno in einer Szene des Films «Mein Sohn, der Soldat». © --/Weltkino Filmverleih/dpa

Der junge Thierno (Alassane Diong) wird 1917 in einem kleinen senegalesischen Dorf von der französischen Armee zwangsrekrutiert. Frankreich kämpft seit mehr als drei Jahren gegen Deutschland und seine Verbündeten und muss seine Truppen verstärken. Sein Vater Bakary (Omar Sy) meldet sich freiwillig. Er will seinen Sohn Thierno lebendig aus dem Ersten Weltkrieg zurückholen – koste es was es wolle.

In «Mein Sohn, der Soldat» thematisiert der französische Regisseur Mathieu Vadepied das schlimme Schicksal von Afrikanern, die während der Kolonialzeit oft von der französischen Armee zwangsweise eingezogen wurden. Sie kämpften meist an vorderster Front und dienten als Kanonenfutter.

Jenseits der ersten, etwas klischeehaften Bilder eines friedlichen Senegals vor der Realität des Krieges zeigt der Film die Absurdität der Kämpfe aus der Sicht der Afrikaner: die Schrecken der Schützengräben in Verdun, die Spannungen zwischen französischen und afrikanischen Soldaten, die teilweise kein Französisch konnten.

Zwei Dramen, die parallel laufen

Der Film (im Original «Tirailleurs», dt. Die Schützen) hat in Frankreich keine vier Wochen nach seinem Erscheinen mehr als eine Million Zuschauer in die Kinos gelockt. Vermutlich liegt das neben der starken Schauspielleistung von Sy unter anderem daran, dass Vadepied eine in den französischen Geschichtsbüchern wenig bekannte Seite des Ersten Weltkriegs thematisiert.

Im Grunde erzählt Vadepied gleich zwei Dramen. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die wiederum an den Krieg gekoppelt ist, in den sie verwickelt sind. Thierno ist geblendet von seiner Bewunderung für seinen weißen und französischen Leutnant. Der 17-Jährige wird von ihm zum Korporal ernannt. Der Vater steht nun unter den Befehlen seines Sohnes. Unweigerlich geraten Bakary und Thierno in Konflikt, denn sein Vater will nur eines: Mit ihm die Hölle der Schützengräben verlassen.

«Mein Sohn, der Soldat» ist die zweite Regiearbeit von Vadepied, der als Kameramann Omar Sy 2011 bei den Dreharbeiten zu «Ziemlich beste Freunde» kennengelernt hat. Die eindringliche Geschichte spiegelt teilweise die des Schauspielers wider, dessen Vater Senegalese ist. In dem Film spricht Sy, der auch Koproduzent des Dramas ist, Pulaar, die Sprache seiner beiden Eltern, mit der er aufgewachsen ist.

© dpa
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