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Fußball-EM: Das Ende der goldenen Generation

Belgiens „goldene Generation“ schafft es wieder nicht einen Titel zu gewinnen, denn die „Roten Teufel“ verlieren gegen Italien. Die wackeren Schweizer widerstehen Spanien lange in Unterzahl, ziehen am Ende aber doch den Kürzeren.
Fußball-EM: Das Ende der goldenen Generation
Fußball-EM: Das Ende der goldenen Generation
Fußball-EM: Das Ende der goldenen Generation
Fußball-EM: Das Ende der goldenen Generation

Schweiz – Spanien 2:4 n.V.

Mit der Schweiz stand eine echte Überraschungsmannschaft im Viertelfinale. Zwar kenne ich nicht die Wettquoten vor dem Achtelfinale der Eidgenossen gegen Frankreich, doch realistischerweise dürften nur sehr wenige Zocker auf eine Niederlage des Weltmeisters gewettet haben. Im Elfmeterschießen entpuppte sich der Schweizer Torhüter und Gladbacher Bundesliga-Spieler Sommer als Held und hielt ausgerechnet den Strafstoß von Mbappé, dem derzeit wohl wertvollsten Spieler der Welt.

Dass die Spanier es in diesem Turnier weit bringen würden, wurde in der Heimat ja schon vor dem Turnier erwartet. Nach dem glücklichen 5:3-Sieg gegen Kroatien im Achtelfinale ließ sich Spaniens Trainer Luís Enrique von dieser überheblichen Grundhaltung anstecken und sagte, er habe bei diesem Turnier bislang keine bessere Mannschaft gesehen als seine.

Ebenso unsympathisch wie diese Aussage ist auch der Fußball, den „La Furia Roja“ spielt. Obwohl mit Busquets, Koke und Jordi Alba nur noch drei erfahrene Spieler im 4-3-3 auf dem Rasen standen, wurde auch gegen die Schweizer das schon von früher bekannte, öde „Tika-Taka“ zelebriert, also endlose Ballstafetten ohne Zug zum Tor, die aber im entscheidenden Moment Gegner und Zuschauer einschläfern.

Die sympathischen Schweizer waren sich ihrer Außenseiterrolle bewusst und setzten gegen die „Furia Roja“ wie gewohnt auf eine massive Deckung im 4-5-1-System – und natürlich Keeper Sommer. Der war aber bei einem abgefälschten Schuss in der 8. Minute machtlos. Dem Schweizer Feldspieler Zakaria, der wie Sommer seine Brötchen bei Borussia Mönchengladbach verdient, wurde denn auch ein Eigentor angerechnet.

So mussten die wackeren Eidgenossen lange hinterherrennen, gaben aber nie auf und waren bei ihren Gegenstößen ziemlich gefährlich. Zakaria machte in der 56. Minute seinen Fehler fast wieder gut, aber sein Kopfball ging knapp vorbei. Als die Spanier bei 71% Ballbesitz angelangt waren, schlug Shaqiri mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck zu (68. Minute).

Nun waren die Schweizer drauf und dran den Spieß umzudrehen, doch der englische Schiedsrichter Oliver pfuschte ihnen ins Handwerk. Freuler spielte den Ball, grätschte Gerard dann aber ab – dafür gibt es in England normalerweise nicht mal die gelbe Karte, doch Oliver entschied zum Entsetzen der Eidgenossen auf Platzverweis. Diese klare Fehlentscheidung begünstigte nun natürlich die Spanier, weil die Schweiz kaum Entlastung schaffen konnte. Dank Sommers Paraden und einer Portion Glück des Tüchtigen ging es aber in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen.

Man konnte die Angst der Spanier förmlich greifen, doch ausgerechnet die wackeren Schweizer zeigten Nerven. Das Team, das gegen Frankreich noch alle Elfmeter souverän verwandelt hatte, konnte diesmal selbst nur einen Strafstoß einnetzen. Das lag aber daran, dass die Schützen von zweimal 120 Minuten entkräftet waren – und mal wieder am grottenschlechten Schiedsrichter aus dem Mutterland des Fußballs. Er erklärte gerade den Schweizer Spielern gern noch mal ausführlich, wie sie sich zu verhalten hatten und störte sie so in der Konzentration – aus meiner Sicht ein absolutes Unding.

So kam Spanien dank Oryazabals entscheidendem Elfmeter ins Halbfinale, wird dort aber eine defensiv bessere Leistung abrufen müssen, um zu bestehen. Die hüftsteife Abwehr der Iberer, die bei schnellen Gegenstößen überlaufen wird, ist und bleibt ihre Achillesferse. Die Schweizer dürften dagegen in der Heimat wie Helden empfangen werden. Ihr Sieg gegen Weltmeister Frankreich bleibt für die Ewigkeit.

Belgien – Italien 1:2

Vor der Partie zwischen Belgien und Italien sprachen nicht nur viele Experten, sondern auch Belgiens katalanischer National-Coach Martinez von einem „vorweggenommenen“ Finale. So ganz Unrecht hatten sie da nicht, trafen hier schließlich der Erste und der Siebte der FIFA-Weltrangliste aufeinander.

Belgiens „goldene Generation“, die seit sagenhaften drei Jahren diese Weltrangliste anführt, hat nur leider ein entscheidendes Problem. Das Team aus großartigen Individualisten wie Lukaku, den beiden Hazard-Brüdern oder dem früheren Wolfsburger De Bruyne haut in den Qualifikationsspielen und in den Vorrunden der großen Turniere alles weg, zeigt im entscheidenden Moment aber Nerven.

Zwar startete bei diesem Viertelfinale der Fußball-EM 2021 mit Doku auch ein 19-jähriger Jungspund für Belgien, doch die Italiener auf der anderen Seite hatten den Generationswechsel schon weitgehend vollzogen. So standen mit dem aus einer Verletzung zurückgekehrten Kapitän Chiellini, Bonucci, Chiesa und dem Ex-Dortmunder Immobile nur vier „alte Säcke“ auf dem Platz. Ansonsten setzt Trainer Mancini konsequent auf die Jugend.

Das Prunkstück dieser stark verjüngten „Squadra Azzurra“ ist natürlich traditionsgemäß die Abwehr. Seit 30 Partien war Italien, Erfinder des „Catenaccio“, bis dahin ungeschlagen. Nach über 1.000 Spielminuten kassierten sie im Achtelfinale gegen Österreich überhaupt wieder einmal einen Gegentreffer. Sie können aber auch angreifen und traten gegen Belgien mit einem recht offensiven 4-3-3 an.

Die „Diables Rouges“ ihrerseits bevorzugen bei dieser Fußball-EM ein 3-4-3, bei dem Inter Mailands Stürmer-Star Lukaku in allervorderster Linie steht. Überraschenderweise durfte links neben ihm erstmals der erst 19-jährige Doku ran, während das Hirn im Spiel der Belgier, Manchester-City-Star De Bruyne, über rechts kam.

Tatsächlich hatten die Belgier den besseren Beginn, doch Italien kam immer besser ins Spiel, weil im Mittelfeld häufig nur Witsel und Tielemans häufig gegen drei Italiener standen und zu wenige Zweikämpfe gewannen. Logische Konsequenz war das 0:1 durch Bonucci schon in der 13. Minute, doch der erfahrene Abwehrmann stand dabei im Abseits. In der 31. Minute aber schoss der Italiener Barella das reguläre 0:1 mit einem sehenswerten Rechtsschuss.

Spätestens hier hätte Belgiens Coach Martinez eine Umstellung vornehmen können, tat es aber nicht. Insigne wurde vom mit Gelb verwarnten Tielemans nicht angegriffen und überwand Torwart Courtois aus der Distanz zum 0:2 (44. Minute). Wenig später entschied der slowenische Schiedsrichter Vincic auf Elfmeter für die „Roten Teufel“. Und auch, wenn die Italiener vehement protestierten – dieser Strafstoß war absolut berechtigt und wurde von Lukaku souverän zum 1:2 verwandelt.

Eigentlich fällt so ein Anschlusstreffer kurz vor der Pause einer alten Fußballweisheit zufolge „zum psychologisch richtigen Zeitpunkt“, doch Belgien wirkte auch nach der Pause merkwürdig gehemmt. Nur ab und zu blitzte das Können des Weltranglisten-Ersten auf. So hatte Lukaku aus kurzer Distanz die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Spinazzolas Bein.

Dann kam Chadli für Belgien ins Spiel und flankte nach feinem Dribbling in die Mitte, fand aber keinen Abnehmer. Tragischerweise verletzte er sich bei dieser Aktion am Oberschenkelmuskel und musste gleich wieder ausgewechselt werden. Auf der anderen Seite musste Spinazzola verletzt vom Platz getragen werden. Beiden an dieser Stelle gute Besserung!

Italien spielte nun wieder den hässlichen Fußball aus alten Zeiten mit viel Lamento und vorgetäuschten Verletzungen, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen – sehr schade, denn eigentlich hat diese gute junge Truppe das nicht nötig! Da es am Ende beim 1:2 blieb, steht Italien nun gegen Spanien im Halbfinale. Zwar wähnen sich die Fans beider Teams schon jetzt als Europameister, doch weiterkommen kann nur einer.

© Tom Meyer
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