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Milka-Mutter wehrt sich gegen Kritik an Russland-Geschäft

Droht das Aus von Milka-Produkten in Supermärkten? Weil der Lebensmittelkonzern noch in Russland aktiv ist, fordert eine ukrainische Organisation genau das. Aber was sagen Mondelez und die Läden dazu?
Schokoladen-Osterhasen von Milka
Schokoladen-Osterhasen von Milka stehen derzeit in vielen Supermarktregalen - das gefällt nicht allen. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez (Milka, Oreo, Tuc) verteidigt sich gegen Kritik an seinen Geschäften in Russland. «Es gibt keine einfachen Entscheidungen, aber wie die meisten anderen globalen Lebensmittel- und Getränkeunternehmen stellen wir in diesen schwierigen Zeiten weiterhin Lebensmittel zur Verfügung», sagte eine Sprecherin des Unternehmens.

«Würden wir unsere Geschäftstätigkeit vollständig einstellen, liefen wir Gefahr, unser gesamtes Geschäft einer anderen Gruppe zu überlassen, die den gesamten Erlös für ihre eigenen Interessen verwenden könnte.» Dies hätte zur Folge, dass ein Teil der Lebensmittelversorgung für viele Familien abgeschnitten würde. Mondelez begründet den Schritt auch mit Verweis auf die etwa 3000 Mitarbeiter in Russland.

Ukrainische Organisation rief zu Boykott auf

Das Unternehmen reagierte damit auf eine Aktion von Vitsche, einer ukrainischen Organisation mit Sitz in Berlin. Die hatte in dieser Woche einen Brief an Rewe und Edeka geschickt. Darin wurden die Supermarktketten aufgerufen, den Verkauf von Mondelez-Produkten zu stoppen, bis sich das Unternehmen aus Russland zurückzieht.

«Internationale Unternehmen, die weiterhin in Russland tätig sind, finanzieren und verlängern den Krieg gegen die Ukraine», heißt es in dem Brief. Die Organisation wirft Mondelez vor, das Russlands-Geschäft trotz öffentlicher Ankündigung nicht zurückgefahren zu haben. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland über den Brief berichtet.

Mondelez widerspricht den Vorwürfen. «Wir haben unsere Aktivitäten reduziert, neue Kapitalinvestitionen, die Einführung neuer Produkte und unsere Ausgaben für Werbemittel in Russland gestoppt. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass wir deutlich weniger Produkte verkaufen. Wir werden unsere Aktivitäten weiter reduzieren», sagte eine Sprecherin. «Seit Beginn des Krieges haben wir diese brutale Aggression gegen die Ukraine verurteilt.» Unternehmenszahlen zum Russland-Geschäft nennt Mondelez nicht.

Das sagen die Supermärkte

Rewe wollte auf die Forderung von Vitsche nicht eingehen. «Bereits unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben wir einen Boykott für unmittelbar in Russland produzierte Lebensmittel verhängt. Dieser hat unverändert Fortbestand», teilte das Unternehmen mit.

Eine Edeka-Sprecherin sagte, man wolle die Geschäftspolitik anderer Unternehmen nicht kommentieren. Das Handelsunternehmen bestellt nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn keine Produkte mehr, die in Russland produziert werden. Laut Mondelez werden die in Russland verkauften Produkte ausschließlich vor Ort hergestellt und vertrieben.

Das Unternehmen stand bereits wegen seines Russland-Geschäftes in der Kritik. Der schwedische Fußballverband lässt die Zusammenarbeit deshalb seit Juni 2023 ruhen. Der Konzern wurde von der ukrainischen Antikorruptionsbehörde auf eine sogenannte schwarze Liste gesetzt. Auch einige deutsche Unternehmen sind seit Beginn des Krieges weiter in Russland tätig. Dazu zählen unter anderem der Großhandelskonzern Metro sowie der Schokoladenhersteller Ritter Sport.

© dpa
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