Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Baustoffhersteller Knauf zieht sich aus Russland zurück

Seit mehr als 30 Jahren ist das Familienunternehmen in Russland tätig. Andere deutsche Firmen haben sich nach dem Angriff auf die Ukraine zurückgezogen. Zuletzt ist Knauf erneut in die Kritik geraten.
Knauf Gips
Der Sitz der Knauf-Gruppe im unterfränkoschen Iphofen. © Daniel Karmann/dpa

Der Baustoffhersteller Knauf will sich komplett vom russischen Markt zurückziehen. Der fränkische Familienkonzern bestätigte am Montag in Iphofen den geplanten Ausstieg: «Die Knauf Gruppe hat vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen entschieden, sich nach mehr als 30 Jahren in Russland von ihrem dortigen Geschäft zu trennen.» Es sei «der Wunsch des Unternehmens, das gesamte Geschäft in Russland inklusive Rohstoffgewinnung, der Produktion und des Vertriebs auf das lokale Management zu übertragen, um die Arbeitsplätze der mehr als 4000 Mitarbeiter auch in Zukunft zu erhalten», teilte das Unternehmen weiter mit. Die geplante Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden in Russland. Gründe für die Beendigung des Russland-Geschäfts nannte die Gruppe nicht. Zuvor hatte «Business Insider» darüber berichtet.

Der Familienkonzern, der 2022 mit rund 15,4 Milliarden Euro Umsatz zu den größten Baustoffherstellern weltweit zählte, war zuletzt wegen seiner Russland-Geschäfte erneut in die Kritik geraten. Ein Bericht des ARD-Magazins «Monitor» hatte angedeutet, dass Knauf beim Wiederaufbau der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol mithelfe und sich nicht an Sanktionsauflagen halte. Reporter hatten demnach auf Gipssäcken in Mariupol den Namen Knauf entdeckt. Das Unternehmen betonte daraufhin, seit Februar 2022 keine Waren mehr nach Russland zu liefern und auch nichts mehr aus Russland zu exportieren. Knauf liefere aus der EU auch keine Baustoffe nach Mariupol.

Das Unternehmen betreibt ein Werk bei Kiew und 14 Produktionsstätten mit 4000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Russland. In einer Stellungnahme zu dem ARD-Bericht hieß es, Knauf verurteile den Angriffskrieg auf die Ukraine und befolge sämtliche Sanktionen der EU, Großbritanniens und der USA gegen Russland. «Wir weisen den Vorwurf, das nicht zu tun, aufs Schärfste zurück.» Das Familienunternehmen produziere Baustoffe, sei aber nicht als Bauherr oder Investor an Bauvorhaben beteiligt. «Knauf unterhält keine direkten Lieferverträge zu Verbrauchern oder Verarbeitern von Knauf-Produkten in Russland. Unsere Produkte gelangen dort über viele verschiedene, von Knauf unabhängige Händler zu den Endkunden. Wir haben keinen Einfluss darauf, wie und wo die Endkunden unsere Produkte verwenden.»

Das Unternehmen, das sich komplett im Besitz der Familie Knauf befindet, ist in über 90 Ländern vertreten und betreibt nach eigenen Angaben mehr als 300 Werke mit rund 40.000 Beschäftigten auf allen fünf Kontinenten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Steve Albini
People news
Indierock-Ikone Steve Albini mit 61 Jahren gestorben
Oskar und Emil Belton
Tv & kino
Serienmacher Oskar und Emil Belton: Gendern muss sein
Hardy Krüger
Tv & kino
Hardy Krüger steigt bei GZSZ ein - als Chirurg
Protein
Internet news & surftipps
«AlphaFold 3» sagt Struktur aller Moleküle des Lebens voraus
Sennheiser Momentum True Wireless 4 im Ohr
Das beste netz deutschlands
Große Stöpsel, viel dahinter? Sennheisers Momentum TW4
Ein WLAN Symbol hängt an einer Decke
Das beste netz deutschlands
So nutzen Sie Ihr Android-Smartphone als WLAN-Repeater
Thomas Tuchel
Champions league
Tuchel über Neuer: «Von 10.000 Mal hält Manu den 10.000 Mal»
Frau schaut traurig auf Bild
Liebe
Das unvollendete Ding mit der Person, die man nicht vergisst