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Cannabis-Verbot gescheitert

Eine Freigabe von Cannabis in Deutschland bringt nach Ansicht von Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher Vorteile. Die Koalition ist sich bei dem Thema aber uneins.
Cannabis
Eine Pflanze einer Industriehanf-Sorte wird von violettem Licht beleuchtet. © Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hält die kontrollierte Freigabe von Cannabis für den richtigen Weg. Sie begrüßte den Beschluss des Bundestags vom Freitag. «Das Verbot von Cannabis ist gescheitert», sagte Nonnemacher auf Anfrage. «Bislang sind Cannabis-Konsumierende darauf angewiesen, Cannabis auf dem Schwarzmarkt zu erwerben. Damit erhalten sie auch leichteren Zugang zu chemischen psychoaktiven Substanzen, die zum Teil aber erheblich größeres Suchtpotenzial besitzen und schwerere Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit haben können.»

Das Ziel, Menschen vom Cannabis-Konsum abzubringen, sei mit einem Verbot zu keinem Zeitpunkt erreicht worden, sagte Nonnemacher. «Deshalb sind Legalisierung und Entkriminalisierung von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen der richtige Weg.» Die CDU sieht hingegen Gefahren in einer Freigabe.

Der Bundestag beschloss ein Gesetz der Ampel-Koalition, mit dem Besitz und Anbau der Droge zum 1. April mit Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden sollen. Erlaubt werden soll für Erwachsene ab 18 Jahren grundsätzlich der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum. Das Gesetz kommt abschließend voraussichtlich am 22. März noch in den Bundesrat. Es ist nicht zustimmungsbedürftig, die Länderkammer könnte prinzipiell aber den Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag anrufen und das Verfahren abbremsen.

Die Gesundheitsministerin warnte zugleich vor Verharmlosung und warb für eine Drogen- und Suchtpolitik mit Vorsorge und Jugendschutz. «Drogen dürfen nicht verharmlost werden. Jeder Konsum von Drogen ist gesundheitsschädlich», sagte die Grünen-Politikerin. Für besonders gefährdet hält sie Jugendliche, weil bei ihnen ein besonderes Risiko dazukomme: «Im Gegensatz zu Erwachsenen ist die Hirnentwicklung bei jungen Menschen noch nicht vollends abgeschlossen.» Deshalb seien Prävention, Beratung und Therapieangebote unabdingbar. Der Bund solle mehr Geld in Aufklärung und Beratung stecken.

CDU-Fraktionschef Jan Redmann hatte am Dienstag vor der Gefahr gewarnt, dass Jugendliche bei einer Legalisierung in Kontakt mit härteren Drogen kommen könnten. «Das wird vielmehr dazu führen, dass Dealer angesprochen werden, die dann in aller Regel nicht nur Cannabis im Angebot haben, sondern auch andere Drogen», sagte Redmann. Der CDU-Abgeordnete Danny Eichelbaum sagte am Freitag außerdem, im US-Bundesstaat Kalifornien, wo Cannabis frei verkäuflich sei, existiere der Schwarzmarkt nach wie vor. 

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) lehnt das Gesetz der Ampelregierung zur Legalisierung von Cannabis ab und befürchtet eine Zunahme von Verkehrsunfällen.

© dpa
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