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Förderung im Tagebau Jänschwalde endet bald

Nach fast 50 Jahren ist die Kohleförderung im Tagebau Jänschwalde Ende Dezember Geschichte. So sieht es der Kohleplan des Betreibers Leag vor. Dann soll die Grube wieder nutzbar gemacht werden. Vorbereitungen dazu laufen. Die Bagger arbeiten vorerst weiter.
Lausitzer Braunkohlerevier
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). © Patrick Pleul/dpa

Die Kohleförderung im Tagebau Jänschwalde endet am Silvestertag - Vorbereitungen für eine Wiedernutzbarmachung der Landschaft laufen bereits. Zunächst muss der Betreiber Leag die Grube aber sichern. Das Landesbergamt hat nach Angaben vom Freitag eine Anordnung erlassen, die sicherstellen soll, dass bis zum Vorliegen des Abschlussbetriebsplans in einigen Monaten die Sicherheit aufrechterhalten bleibt und in der Zwischenzeit kein rechtsfreier Raum entsteht. Bis Jahresende gilt der Hauptbetriebsplan von 2020.

Seit 1976 wird im Tagebau Braunkohle gefördert. Die Gesamtfördermenge liegt laut Unternehmen bis zum Jahresende bei etwa 660 Millionen Tonnen. Der Tagebau beliefert das Kraftwerk Jänschwalde, das im Rahmen des Kohleausstieges Ende 2028 stillgelegt werden soll.

Zu den Sicherungsmaßnahmen der Leag im Tagebau Jänschwalde gehört eine 300 Meter breite Drainageschicht auf der untersten Abbaufläche. Sie ist Grundlage für eine Wiedernutzbarmachung der Fläche. Die Schicht aus wasserdurchlässigem Material soll die Böschungskippen stabilisieren. Aufgestautes Kippenwasser soll kontrolliert abgeleitet werden. Die Grundwasserabsenkung müsse dafür in einem bestimmten Verhältnis zum Böschungssystem stehen, erklärte der Leiter für Geotechnik und Wiedernutzbarmachung, Thomas Koch.

Seen statt Tagebau

Auf der Fläche des Tagebaus sollen bis 2045 drei Seen entstehen. Dazu stehen nach Leag-Angaben Entscheidungen im Rahmen des Zulassungsverfahrens zu Lage, Größe und Flutung aus. Für das Konzept müssen Kippenmassen so umverteilt werden, dass drei Hohlformen entstehen. Dann werden die Ränder verdichtet. Bis zu 200 Millionen Kubikmeter Kippenmaterial wird umgelagert. «Man wird einen Weiterbetrieb im Tagebaugelände sehen, weil die Großgeräte dazu verwendet werden», erläuterte Koch. Die Umlagerung, die Verdichtung des Bodens und die Modellierung der Seen dauert etwa sechs Jahre. Dann kann mit der Flutung begonnen werden.

Zum Vergleich: Die Fläche ist etwa dreimal so groß wie der Cottbuser Ostsee. Der ehemalige Tagebau Cottbus-Nord schloss 2015 und wird seit 2019 geflutet. Er soll der größte künstliche See Deutschlands werden.

«Kohle nicht liegenlassen»

Noch arbeiten sich die Förderbrücke F60 und anderes schweres Gerät durch den Tagebau. Eigentlich sollte zum Jahresende mit dem Kohleabbau Schluss sein. Doch derzeit fehlten etwa 50 Meter, um den Flächenfilter vollständig aufzufüllen, erklärte Koch. Deshalb wird dort noch Kohle herausgeholt und im Kraftwerk verbrannt. «Fakt ist, dass wir die Kohle nicht liegenlassen können.» Das Landesbergamt habe deshalb einen befristeten Einsatz der Großgeräte angeordnet. Es gehe um das Erreichen der «geotechnisch sicheren Endstellung», erklärte der Leiter der Tagebauplanung, Matthias Kuhle. Die Arbeiten könnten bis April dauern.

Im Tagebau arbeiten derzeit nach Leag-Angaben rund 500 Beschäftigte. Etwa 200 sollen für die Wiedernutzbarmachung der Landschaft eingesetzt werden. Nach Fertigstellung des Flächenfilters sollen rund 300 Mitarbeiter an den anderen Leag-Tagebaustandorten in Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde (Sachsen) arbeiten oder gehen in Altersrente.

© dpa
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