Die Akademie bestehe aus mehr als 400 Stimmen und sei ein Spiegel der Gesellschaft. «Diese Akademie besteht aus ihren Mitgliedern und selbstverständlich haben sie unterschiedliche Meinungen und selbstverständlich gibt es Auseinandersetzungen.» Zugleich habe die Akademie eine extreme Fähigkeit, sich zu erneuern. «Sie ist sehr stark darin, tatsächlich die Auseinandersetzungen auszutragen», sagte Meerapfel.
«Nicht alleine im Kampf gegen rechts»
Die Akademie habe es in ihrer Amtszeit geschafft, sich zu internationalisieren. Meerapfel verwies auf die europäische Allianz, in der sich vor vier Jahren mehr als 70 Akademien zusammengeschlossen hätten. Zuletzt sei gemeinsam sehr stark dafür geworben worden, bei den anstehenden Europawahlen zur Wahl zu gehen.
Meerapfel sieht viele Vorteile in dem Verbund: «Wir sind nicht alleine im Kampf gegen rechts, in der Dummheit gegen die Klimaveränderungen. Wir stehen nicht allein. Wir diskutieren das gemeinsam mit den anderen, jeder trägt das ins eigene Land.» Von dieser «intellektuellen Power» sei sie absolut überzeugt. «Die Akademie mischt sich ein und sagt ihre Meinung in vielen, vielen Dingen.»
Nachfolge noch unklar
Nachfolgen an der Spitze der Akademie und ihrer einzelnen Sektionen sollen Ende Mai gewählt werden. Namen dafür seien bisher nicht bekannt. Die 1696 gegründete Akademie der Künste gehört zu den ältesten europäischen Kulturinstitutionen. Die internationale Gemeinschaft von mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern unterteilt sich in die Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film- und Medienkunst.
Zum Ende von Meerapfels Amtszeit schaut die Akademie in einer Zeit von Kriegen und Verwerfungen auf das Thema der Utopie. Das Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm «Utopia. Keep on Moving» analysiert dabei in den kommenden fünf Wochen an den beiden Standorten am Pariser Platz und im Tiergarten politische, gesellschaftliche und künstlerische Utopien.