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Präventionskampagne gegen Trickdiebe an Rastplätzen

Auf Raststätten an Brandenburgs Autobahnen treiben immer mehr Trickdiebe ihr Unwesen. Die Kriminellen werden dabei auch zunehmend gewalttätig. Eine Kampagne der Polizei soll sensibilisieren.
Präventionskampagne gegen Trickdiebe
Blick auf die Autobahn A13 mit Lastwagenverkehr nahe der Anschlussstelle zur L74. © Soeren Stache/zb/dpa/Archivbild

Ihre Raubzüge laufen entlang von Autobahnen - Trickdiebe haben in Brandenburg vor allem auf Rast-und Parkplätzen häufig leichtes Spiel. Sie stehlen Waren direkt von Lkw-Ladeflächen, locken Fahrer aus ihren Autos, um an Diebesgut zu kommen und wenden dabei mitunter Gewalt an. Vor allem ausländische LKW-Fahrer werden nach Polizeiangaben häufig Opfer von Trickdieben. Eine Präventionskampagne der Polizeidirektion Süd soll informieren und sensibilisieren. Die Aktion «Vorsicht Trickdiebe» ist am Donnerstag auf dem Rasthof Berstetal (Dahme-Spreewald) gestartet. Künftig sollen an Rast- und Parkplätzen entlang der A13 und A15 Warnschilder stehen, um auf die Gefahr hinzuweisen. Die Kampagne soll auf ganz Brandenburg ausgeweitet werden und könnte auch bundesweit Schule machen.

Große Warnschilder in mehreren Sprachen

Die weißen Schilder mit schwarzer Schrift und roter Umrandung sollen an den Autobahnrastplätzen gut sichtbar aufgestellt werden, etwa im Haltebereich und in Waschkabinen. «Lassen Sie sich nicht aus dem Fahrzeug locken. Halten Sie ihr Fahrzeug verschlossen. Achten Sie auf ihre Wertgegenstände» ist auf den Schildern in Deutsch, Polnisch, Englisch und Russisch zu lesen. Auf anderen Schildern wird beschrieben, wie Trickdiebe vorgehen könnten. Wenn in der Nacht jemand an die Autoscheibe klopfe, könnte es sich um solche Kriminellen handeln, die meist zu zweit agierten - einer lenke ab, der andere stehle Wertsachen. Auch vor Gewalt wird gewarnt. Die Kampagne hat die Autobahn GmbH Niederlassung Nord-Ost mitgestaltet.

Viele Straftaten und mehr Gewalt - Tendenz steigend

Trickdiebe sind auf Rast- und Parkplätzen an Brandenburger Autobahnen inzwischen zum Alltag geworden. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 540 Straftaten, vor allem im Süden, Osten und Westen des Landes. Für 2023 wird eine ähnliche Zahl an Straftaten erwartet. Auf Park- und Rastplätzen an Autobahnen wurden Kraftfahrzeuge oder Fahrzeugteile gestohlen, Waren von der Ladefläche oder Bargeld, Wertgegenstände oder Dokumente aus der Fahrerkabine entwendet. In zehn Fällen wurden Täter gewalttätig, um ihre Ziele zu erreichen. Die Zahl der Raubstraftaten - also Fälle, bei denen Gewalt angewendet wird - nahm laut Polizei im laufenden Jahr deutlich zu. «Das bedeutet Handlungsdruck für uns», bekräftigte Polizeisprecher Maik Kettlitz.

LKW-Fahrer oft schwer zu erreichen

Die Polizei will mit der Präventionsmaßnahme LKW-Fahrer auf Rastplätzen besser erreichen und darauf aufmerksam machen, dass jeder sich selbst besser schützt, gerade wenn Fahrer nachts auf Rasthöfen übernachten. Viele der Fahrer würden kein Deutsch sprechen und hätten in ihren Herkunftsländern häufig nicht die besten Erfahrungen mit der Polizei gemacht, berichtete Polizeisprecher Maik Kettlitz. Auf der anderen Seite seien Diebesbanden in Brandenburg inzwischen professioneller geworden und gingen psychologisch äußerst geschult zu Werke. Operative Maßnahmen, etwa mit Zivilfahndern hätten nicht den erhofften Erfolg gebracht, die Kampagne soll nun unterstützen.

Süd-und Ostbrandenburg Hotspot?

Mit den Autobahnen A15 und A13 gibt es eine schnellere Anbindung nach Osteuropa, die Autobahn Richtung Breslau ist fertiggestellt. Brandenburg sei nicht nur Transitland und Wirtschaftsstandort, sondern auch der Güterverkehr auf den Autobahnen spiele eine immer größere Rolle, beschrieb Polizeisprecher Kettlitz. Auch durch die Strukturentwicklung in der Lausitz sei mehr Verkehr mit Waren in Milliardenhöhe unterwegs. Trickdiebe seien keine Gelegenheitstäter und würden sich Situationen und Gegebenheiten schnell anpassen. Umso mehr müsse die Polizei für sichere Halteplätze sorgen.

Kampagne könnte bundesweit Schule machen

Die Kampagne der Südbrandenburger Polizei soll auf ganz Brandenburg ausgeweitet werden, andere Direktionen könnten das Projekt übernehmen, wie es vom verkehrspolizeilichen Bereich des Innenministeriums hieß. Die Präventionsarbeit könnte aber auch bundesweit Strahlkraft bekommen. «Wir wollen die Kampagne bundesweit anbieten», sagte die Mitarbeiterin für den Verkehrsbereich im Innenministerium, Cindy Kersting, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kampagne werde im kommenden Jahr in der Arbeitsgruppe der Verkehrsreferenten der Bundesländer vorgestellt. Im nächsten Jahr hat Brandenburg den Vorsitz bei der Innenministerkonferenz.

© dpa
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