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Erneut Schülerrekord an Hamburgs Bildungseinrichtungen

Rund 265.500 Kinder und Jugendliche besuchen in Hamburg eine der rund 470 staatlichen und privaten Schulen - so viele wie noch nie.
Schülerrekord an Hamburgs Schulen
Schüler arbeiten an einem Tablet während des digitalen Englisch-Unterrichts in einer Klasse. © Marcus Brandt/dpa

Geburtenstarke Jahrgänge, Zuzüge, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und insgesamt hohe Flüchtlingszahlen haben erneut zu einem Schülerrekord an Hamburgs Bildungseinrichtungen geführt. Insgesamt besuchen in diesem Schuljahr rund 265.500 Kinder und Jugendliche eine der rund 470 staatlichen und privaten Schulen der Hansestadt - so viele wie noch nie, wie die Schulbehörde am Dienstag mitteilte. An den 412 allgemeinbildenden Grund-, Stadtteil- und Sonderschulen sowie Gymnasien werden derzeit 217.580 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Zudem besuchten 47.970 Jugendliche eine Berufsschule. 

«6386 zusätzliche Schülerinnen und Schüler innerhalb nur eines Schuljahres, das entspricht der Schülerzahl von rund 350 zusätzlichen Schulklassen oder zum Beispiel 20 zusätzlichen Grundschulen», erklärte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) mit Blick auf die allgemeinbildenden Schulen. Einen solch schnellen und massiven Zuwachs wie in den vergangenen beiden Jahren - im Schuljahr 2022/23 waren es sogar 7490 zusätzliche Schülerinnen und Schüler - habe es vermutlich historisch nie gegeben, auch nicht nach der Flüchtlingskrise 2015.

Üblicherweise liege der Zuwachs bei 2000 bis 3000 Schülerinnen und Schülern, sagte Bekeris. Einen besonderen Anstieg verzeichneten die Grundschulen. Habe es vor zehn Jahren noch 15 761 Erstklässler gegeben, seien es nun 19 521 - also rund 24 Prozent mehr. Die Klassengrößen seien von diesem Zuwachs jedoch weitgehend unberührt geblieben, blieben an den Grundschulen im Schnitt bei 20,9 Kindern pro Klasse. An Stadtteilschulen seien die Klassen von 23,7 auf 23,9 Kinder und Jugendliche gewachsen, an Gymnasien von 25,7 auf 26,3 Schülerinnen und Schüler. 

Mit der Zahl der Schüler ist nach Behördenangaben auch die Zahl der pädagogischen Beschäftigten gestiegen - von 17 079 Vollzeitstellen vor zehn Jahren auf 20 369 im laufenden Schuljahr. «Wenn man die Teilzeitquote mit berechnet, stecken da aber fast 28 000 Personen dahinter», sagte Bekeris. Die Zahlen bezögen sich sowohl auf Lehrkräfte als auch auf Sozialpädagoginnen und Erzieher.

«Wir haben es geschafft, trotz des großen Zuwachses (...) die Schüler-Pädagogen-Relation (...) sehr konstant zu halten», sagte Bekeris. So kämen wie schon im Vorjahr auf einen Pädagogen 12,2 Grundschüler, 10,6 Stadtteilschüler und 3,4 Sonderschüler. Bei den Gymnasien sei die Relation sogar um 0,1 auf 14,6 Schüler je Pädagoge zurückgegangen. Allerdings müssten die Schüler enger zusammenrücken. «Wir schaffen es im Moment die Schülerinnen und Schüler unterzubringen», sagte Staatsrat Rainer Schulz. Es platze keine Schule aus den Nähten, dennoch gebe es rechnerisch pro Kind nur noch 13,2 Quadratmeter Platz, nach 14,2 Quadratmetern im Vorjahr. Das sei aber immer noch deutlich mehr als der vorgeschriebenen Mindestplatz von zwölf Quadratmetern, betonte Schulz.

Von den Schulabgängern des vergangenen Schuljahres haben 53,6 Prozent das Abitur, 19,8 Prozent den mittleren und 16,5 Prozent den ersten Schulabschluss. Ohne Abschluss verließen 1061 oder 6,3 Prozent der Abgänger die Schule. Bekeris wies aber darauf hin, dass rund 500 von ihnen einen großen sonderpädagogischen Förderbedarf hätten und so divers beeinträchtigt seien, dass kein Schulabschluss angestrebt worden sei. Mit Blick auf die anderen rund 560 betonte Staatsrat Schulz, dass die Schule nicht zu Ende sei, nur weil sie die allgemeinbildenden Schulen verlassen hätten. In der Regel wechselten sie dann in das berufsbildende Schulsystem, das auch zu Schulabschlüssen führe.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund liege von der Vorschulklassen bis zur zehnten Jahrgangsstufe bei 53,9 Prozent - 0,9 Punkte mehr als im Schuljahr 2022/23, sagte Bekeris. Gleichzeitig sei der Anteil jener Kinder und Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen, in deren Familien nicht Deutsch gesprochen werde, um 1,1 Prozentpunkte auf 33,8 Prozent gestiegen.

Die Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus sieht trotz der gestiegenen Lehrerzahl einen enormen Handlungsbedarf: «Entscheidend ist und bleibt die pädagogische Qualität.» Immer noch gebe kaum Inklusion an Gymnasien, immer noch besuchten arme Schülerinnen und Schüler eher Stadtteilschulen denn Gymnasien. Die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein forderte eine echte Dokumentation des Unterrichtsausfalls, außerdem die Vorverlegung der Viereinhalbjährigen-Untersuchung um ein bis zwei Jahre. Die AfD wiederum verlangte eine «Migrationspolitik mit Maß und Verstand» sowie eine «Rückbesinnung auf das schulische Leistungsprinzip».

© dpa
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