Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hat für mehr Pragmatismus bei der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte geworben. Deutschland müsse flexibler werden und Unternehmen ermöglichen, Fachkräfte bereits vor Abschluss eines Sprachkurses einzustellen, sagte Madsen der Deutschen Presse-Agentur. Der Deutsch-Däne verwies auf seinen eigenen Werdegang. Die deutsche Sprache habe er vor allem bei der Arbeit im Gespräch mit Kollegen gelernt.
Bis 2035 rechnen Experten in Schleswig-Holstein mit einem Bedarf an 180.000 zusätzlichen Fachkräften. Das Land benötigt früheren Angaben Madsens zufolge eine jährliche Netto-Zuwanderung zwischen 10.000 und 13.000 qualifizierten Menschen, um die Lücke auf dem Arbeitsmarkt zu schließen.
Madsen will am Dienstag in Kiel mit der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm von der Nürnberger Friedrich-Alexander-Universität über neue Ansätze bei der Integration von Migrantinnen und Migranten sprechen. An dem Treffen nimmt auch Markus Biercher, der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, teil.