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Schulsenator Rabe zu Pisa-Ergebnis: War zu erwarten

Die jüngste Pisa-Studie zeichnet ein verheerendes Bild für Deutschlands Schüler und Schülerinnen. Hamburgs Schulsenator überrascht das wenig.
Schulsenator Ties Rabe
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe spricht im Rathaus während einer Pressekonferenz. © Daniel Bockwoldt/dpa/Archivbild

Mathe, Lesen, Naturwissenschaften - in diesen Bereichen erhalten Jugendliche in Deutschland 2022 die niedrigsten Werte, die für die Bundesrepublik jemals im Rahmen der Pisa-Studie gemessen wurden. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe überrascht das nicht. «Die Ergebnisse waren zu erwarten. Wir müssen in der öffentlichen Diskussion endlich die Ursachen klar benennen», sagte der SPD-Politiker.

Alle Lernstandsuntersuchungen nach dem Jahr 2020 zeigten, dass die lange Zeit der Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie zu deutlichen Lernrückständen geführt hätten - in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern. «Zudem hat sich gerade in Deutschland die Schülerschaft deutlich verändert: Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern hat erheblich zugenommen.»

Die Studie zeige, dass die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland seit 2002 um rund 50 Prozent gestiegen sei. Nur knapp die Hälfte von ihnen spreche zu Hause Deutsch. Der Schulsenator verwies in diesem Zusammenhang auf die Erfahrungen in Hamburg: «Angesichts der veränderten Schülerschaft müssen wir mehr Zeit und mehr Konzentration für das Erlernen von Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Zuhören sowie Mathematik einsetzen», betonte er.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte am Dienstag in Berlin mitgeteilt, dass deutsche Schülerinnen und Schüler in der Pisa-Studie im vergangenen Jahr so schlecht abgeschnitten hätten wie noch nie zuvor. Auch international sei die durchschnittliche Leistung drastisch gesunken. Es ist das erste Pisa-Zeugnis seit der Corona-Pandemie. Zu den einzelnen deutschen Bundesländern liegen keine Zahlen vor.

Die bildungspolitische Sprecherin der Hamburger CDU-Fraktion, Birgit Stöver, betonte, die Ergebnisse der Pisa-Studie könnten Hamburg nicht zufriedenstellen. «Besonders im Fach Mathematik sind die Probleme längst erkannt, werden aber vom Senator nicht angegangen.» Der Schulsenator leiste es sich zudem seit Jahren, dass rund 20 Prozent der Kinder am Ende der Grundschulzeit nicht richtig schreiben, lesen oder rechnen könnten. «Umso tragischer ist es, dass Forderungen der CDU, die frühkindliche Bildung zu stärken, von SPD und Grünen erst kürzlich abgelehnt wurden.»

Sabine Boeddinghaus, die bildungspolitische Sprecherin der Hamburger Linksfraktion, hob hervor, die Studie bestätige erneut, dass es in Deutschland einen überdurchschnittlichen Zusammenhang zwischen dem ökonomischen Vermögen des Elternhauses und dem Bildungsabschluss gebe. «Wer reich ist, erreicht bessere Abschlüsse. Diese Ungerechtigkeit stellt die OECD zwar generell fest, doch gerade in Deutschland ist sie wie in Stein gemeißelt.» Boeddinghaus forderte, die Schulbehörde müsse mehr für Bildungsgerechtigkeit tun.

Der Fraktionsvizechef und schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion Hamburg, Alexander Wolf, sieht die Ergebnisse als Beleg für die «gescheiterte Bildungs- und Zuwanderungspolitik». Sie seien der Abgesang von Deutschland als einstiger Bildungsnation. «Anders als Senator Rabe weismachen will, sind es mitnichten die selbst fabrizierten Corona-Schulschließungen» - das komme nur dazu. «Entscheidend ist: Hier schlägt die falsche Asyl- und Migrationspolitik voll durch auf den Schulbereich.»

Auch die FDP-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft, Anna von Treuenfels-Frowein, übte Kritik an der Schulbehörde. «Natürlich sind coronabedingte Schulschließungen an den dramatisch schlechten Pisa-Ergebnissen mit Schuld. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit.» Ein zentraler Grund dafür sei der gescheiterte Versuch, während der Corona-Zeit digitalen Unterricht durchzuführen. «Dass der Schulsenator jetzt erst einen Digitalversuch mit gerade mal zwölf Schulen anschiebt, fast drei Jahre nach dem Corona-Ausbruch und dem flächendeckenden Scheitern von digitalem Unterricht in Hamburg, ist geradezu naiv.»

© dpa
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